Auf dem Weg nach zur Asilah Medina
Unsere Reise nach Asilah startete am einfachen Campingplatz Tahadart, wo wir eine ruhige Nacht verbracht und am Vorabend zwei vorzügliche Tajines mit Lammfleisch verdrückt haben. Der Koch hatte uns am Nachmittag gezeigt, wie die Tajin zubereitet wird und ließ uns sogar probieren. Der Campingplatz bot für uns aber nichts besonderes, außer dass die Stellplätze recht groß waren und die Entsorgung gut anzufahren war. Die Sanitäranlagen haben wir uns angeschaut, aber nicht genutzt. Erstens haben wir im Fahrzeug alles was man braucht und zweitens waren sie auch auf den zweiten Blick nicht wirklich einladend.
Der Campingplatz Echrigui liegt günstig um die Medina in Asilah zu besuchen
Mit dem Ziel, tiefer in das marokkanische Leben einzutauchen, setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten nach kurzen 12 Kilometern Asilah. Gleich am Eingang zur Stadt befinden sich zwei Campingplätze, deren Bewertungen sich auf einem eher mittleren unteren Durchschnitt bewegen. Der erste Platz, Echrigui, nannte uns einen Preis von 70 Dirham pro Nacht ohne Strom. Ohne den zweiten Platz zu inspizieren, entschieden wir uns kurzerhand für einen der angebotenen Stellplätze. Die Enge ließ uns vermuten, dass der Platz im Laufe des Tages voller werden würde, und wir waren froh, rechtzeitig einen Platz gefunden zu haben.
Asilahs Medina: Ein Gang durch die Gassen
Nachdem wir uns ohne langes Zögern in die Stadt aufgemacht hatten, erreichten wir das Zentrum von Asilah nach einem etwa 15-minütigen Spaziergang. Unser Ziel war die Nähe zum Strand, da hier traditionell der älteste Teil einer Stadt, die Medina, zu finden ist. Schnell befanden wir uns in einem Netzwerk von unzähligen Gassen, in denen reges Treiben herrschte und jeder Hauseingang einen kleinen Laden zu beherbergen schien. Nachdem wir die alten Mauern verlassen hatten, fanden wir uns auf dem ganz normalen Markt wieder. Dieser erstreckte sich über mehrere Straßen, gesäumt von laut schreienden Händlern und ruhigeren Holzwagenbetreibern. Die Vielfalt und die Eindrücke beeindruckten uns, und anders als bisher hörten wir die Menschen nun überwiegend arabisch sprechen, was die Atmosphäre als besonders authentisch erscheinen ließ.
Markterlebnis und kulturelle Einblicke
Nachdem wir die Gassen des Marktes durchquert hatten, setzten wir unsere Streife durch Asilah fort. Ohne konkreten Plan ließen wir uns von der Stadt treiben, vorbei an Schreinereien, Autowerkstätten, Tante-Emma-Läden und Matratzenhändlern. Trotz der breiten Gehsteige liefen wir auf der Straße, ohne dass ein einziger Autofahrer sich an unserer Anwesenheit störte. Mindestens fünf Nähstuben passierten wir, aber einen Schuster, der die reparaturbedürftigen Wanderschuhe meiner Frau richten könnte, fanden wir nicht. Das bleibt wohl eine Aufgabe für Rabat, Casablanca oder Marrakesch, wo uns versichert wurde, dass ausreichend Schuster zu finden sind.
Es gab aber auch ein paar Gassen in denen selbstgemalte Bilder verkauft werden, meist mit der typischen blauen Farbe, mit der auch die Häuser angestrichen werden.
Rückkehr zum Campingplatz
Nach über zwei Stunden intensiver Eindrücke und einer investierten Summe von zwei Euro in ein Kilo köstlicher Erdbeeren machten wir uns auf den Rückweg zum Wohnmobil. Am Eingang des Campingplatzes, eigentlich nur, um nach dem Gaspreis zu fragen, entschieden wir uns spontan dazu, eine Gasflasche für 150 Dirham inklusive Füllung zu erwerben. Der Verkäufer prophezeite uns, dass der Gaspreis mit der nächsten Lieferung „explodieren“ würde. Mit einer leihweise zur Verfügung gestellten Sackkarre ausgerüstet, machten wir uns auf den Weg zurück zu unserem Stellplatz. Wie erwartet, füllte sich der Campingplatz im Laufe des Abends und man fragte sich so langsam , wo die ganzen Camper noch alle hin sollen. Aber ein marokkanischer Campingplatzbetreiber findet für jeden einen Platz.
Vorbereitungen für die Weiterreise
Da wir am nächsten Tag unsere Fahrt fortsetzen wollten, füllte ich den Wassertank auf. Aus Vorsicht mied ich jedoch den Wasseranschluss an der Entsorgungseinrichtung des Campingplatzes. Stattdessen fand ich in der Nähe einen Wasserhahn, an dem ich unseren Kanister dreimal auffüllte. So hofften wir, qualitativ gutes Wasser für unsere Weiterreise durch Marokko zu haben. Bisher haben wir auch tatsächlich keine Schwierigkeiten.