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Frei stehen in Kroatien

Frei stehen in Kroatien

Frei stehen am Perucko Jezero: Ein Abenteuer im Landesinneren von Kroatien

Nachdem wir ein paar Tage auf dem Autocamp Plitka Vala verbracht hatten, beschlossen wir, unsere Reise mit dem Wohnmobil fortzusetzen und ein paar Tage lang frei zu stehen. Unsere Wahl fiel auf den Perucko Jezero, ein See im Landesinneren von Kroatien. Wir waren bereits zweimal zuvor dort gewesen Frei stehen am Perucko Jezero und hatten dort fantastische Erfahrungen gemacht. Diesmal wollten wir jedoch die andere Seite des 18 Kilometer langen Sees erkunden.

Stellplatzsuche mit Park4Night: Eine unerwartete Wendung

Mit Vorfreude auf unser nächstes Abenteuer nutzten wir die Park4Night, um einen geeigneten Stellplatz zum frei stehen zu finden. Nachdem wir einen vielversprechenden Platz ausgesucht hatten, stellten wir jedoch fest, dass er laut Karte im Wasser lag. Trotzdem entschieden wir uns, es zu versuchen und hofften, zumindest einen Zugang zum Platz zu finden. Leider waren unsere Hoffnungen vergebens, da wir keinen Weg dorthin fanden. Enttäuscht beschlossen wir, zu einem anderen Stellplatz weiterzufahren.

Eine angenehme Überraschung am neuen Stellplatz

Unsere Reise führte uns zu einem anderen Stellplatz, und schon bei der Ankunft waren wir angenehm überrascht. Der Platz war, entgegen der Beschreibung in Park4Night, einfach zu erreichen. Wir fanden einen geräumigen Bereich, der Platz für unser Wohnmobil bot, und waren erleichtert, doch noch einen geeigneten Ort für unsere Übernachtung gefunden zu haben.

Begegnung mit einem jungen Pärchen und eine herzliche Einladung

Als wir am neuen Stellplatz ankamen, bemerkten wir einen auffälligen Mercedes Düdo, der dort geparkt war und offensichtlich auch frei stand. Neugierig gingen wir auf das Fahrzeug zu und stellten fest, dass es von einem jungen Pärchen bewohnt wurde. Wir beschlossen, sie anzusprechen und nach möglichen Schwierigkeiten oder Einschränkungen beim freien Stehen zu fragen. Außerdem erkundigten wir uns, ob es für sie in Ordnung wäre, wenn wir uns ebenfalls auf diesem Stellplatz niederlassen würden.

Zu unserer Freude entwickelte sich ein angenehmes Gespräch mit dem Pärchen. Sie erzählten uns, dass vor etwa zwei Stunden jemand nur wenige Meter weiter weggefahren sei und der Platz somit frei geworden war. Sie waren äußerst freundlich und herzlich und hatten nichts dagegen, sich neben sie zu stellen.

Diese unerwartete Begegnung war eine angenehme Überraschung.

Optimale Ausrichtung für den Blick auf den See und Solarenergie

Nachdem wir uns auf dem Stellplatz niedergelassen hatten, nahmen wir uns die Zeit, unser Fahrzeug so zu positionieren, dass es möglichst eben stand und wir einen wunderbaren Blick auf den See hatten. Die Aussicht war atemberaubend, und wir freuten uns darauf, diese Kulisse während unseres Aufenthalts zu genießen.

Als nächstes war es an der Zeit, unsere beiden mobilen Solartaschen auszupacken. Wir hatten diese speziell für unsere Reisen angeschafft, um unsere Lithiumbatterie mit grüner Energie aufzutanken. Die Solarmodule waren leicht und einfach zu handhaben, sodass wir sie problemlos aufstellen konnten.

Die Solarpanele und ich tanken Sonne

Elektrisches Problem mit der Sicherung und Lösungsvorschlag

Leider stießen wir erneut auf ein Problem mit der 50-A-Sicherung unserer Starterbatterie. Dadurch funktionierte der Ladebooster nicht wie gewünscht und konnte unsere Aufbaubatterie nicht aufladen. Wir sind immer noch auf der Suche nach der genauen Ursache, aber unsere Vermutung ist, dass es damit zusammenhängt, dass der Ladebooster eine Leistung von 50 A liefert und die Solarpaneele auf unserem Dach zusammen mit etwas mehr als 60 A arbeiten. Dies führt offenbar dazu, dass die Sicherung durchbrennt.

Um das Problem zu beheben, haben wir uns an unseren Bosch-Dienst in der Heimat gewandt. Sie haben uns empfohlen, eine 60-A-Sicherung zu verwenden, da aufgrund der kurzen Kabellänge damit keine Probleme zu erwarten sind. Die 60-A-Sicherung sollte die erforderliche Leistung liefern und gleichzeitig die elektrische Sicherheit gewährleisten.

Eine kluge Vorbereitung mit Sicherungen

Angesichts der wiederholten Probleme mit der Sicherung und der Empfehlung unseres Bosch-Dienstes, eine 60-A-Sicherung einzusetzen, waren wir froh, dass wir uns vor Reiseantritt mit verschiedenen Sicherungen bevorratet hatten.

Es ist immer ratsam, Ersatzteile und wichtige Komponenten mitzuführen, insbesondere wenn man längere Reisen mit einem Wohnmobil unternimmt. Sicherungen gehören definitiv zu den Dingen, die oft übersehen werden, aber von großer Bedeutung sein können, wenn es zu elektrischen Problemen kommt.

Wir hatten uns im Voraus sowohl mit 50-A- als auch mit 60-A-Sicherungen eingedeckt, um für verschiedene Szenarien gerüstet zu sein. Dadurch können wir flexibel reagieren und in diesen Fall die passende Sicherung austauschen, um das Problem mit dem Ladebooster und der Aufbaubatterie zu beheben.

50 A Sicherung an der Startbatterie ersetzen

Entspannung auf dem tollen Stellplatz und nette Unterhaltungen

Nachdem wir das Problem mit der Sicherung vorerst gelöst hatten, war es an der Zeit, den wunderschönen Stellplatz zu erkunden. Wir nahmen uns die Zeit, die malerische Umgebung und den atemberaubenden Blick auf den See in Ruhe zu genießen. Es war eine Gelegenheit, die Schönheit der Natur in vollen Zügen zu erleben und im Moment zu verweilen. Wir schätzen das frei stehen, nicht nur in Kroatien.

Außerdem nutzten wir die Gelegenheit, um mit dem jungen Pärchen Kai und Eva, das bereits auf dem Stellplatz stand, nochmal ins Gespräch zu kommen. Schaut doch mal bei ihnen auf Instagram miss_pearly_on_tour vorbei. Es ist immer wieder schön, neue Leute kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen. Wir erkundigten uns nach ihren Reiseerlebnissen und hörten gespannt ihren Geschichten zu. Aus den gegenseitigen Tipps und Empfehlungen kann man stets etwas Neues dazu lernen.

Das Schwätzchen mit dem jungen Pärchen war eine willkommene Abwechslung und eine Gelegenheit, neue Freundschaften zu schließen. Solche Begegnungen bereichern unsere Reisen und erweitern unseren Horizont.

Faszinierende Reisende mit handwerklichem Geschick

Das junge Pärchen, mit dem wir uns unterhielten, war bereits seit einigen Monaten unterwegs und will noch mindestens weitere zwei Jahre reisen. Ihre Lebensweise ermöglicht es ihnen, ihre handwerklichen Fähigkeiten als Zimmerer und Schreinerin zu nutzen, um unterwegs Aufträge anzunehmen und auszuführen.

Es war beeindruckend zu hören, wie sie ihre Fähigkeiten und ihr Werkzeug auf Reisen einsetzen, um ihr Einkommen zu sichern und gleichzeitig ihre Leidenschaft für das Entdecken neuer Orte zu verwirklichen. Sie erzählten uns von den verschiedenen Projekten, an denen sie gearbeitet hatten, von der Restaurierung alter Möbelstücke bis hin zum Bau von maßgefertigten Holzkonstruktionen.

Diese flexible Arbeitsweise ermöglicht es ihnen, die Freiheit des Reisens mit ihrem beruflichen Talent zu verbinden. Sie können an verschiedenen Orten Halt machen, je nach Bedarf der Kunden und ihre handwerklichen Fähigkeiten anbieten. Dieses Konzept des „Work & Travel“ eröffnet ihnen völlig neue Möglichkeiten und macht ihre Reise zu einem einzigartigen Abenteuer. Damit die Kosten der Reise im Rahmen bleiben, nutzen sie das frei stehen intensiv.

Kai (Zimmerer) und Eve (Schreinerin) mit ihrem 1982er Düdo

Unerwartete Gastfreundschaft und eine bewegende Begegnung

Der Plan, am Abend ein gemütliches Lagerfeuer zu entfachen, gestaltete sich schwieriger als gedacht, da es in der näheren Umgebung nur Gestrüpp gab. Entschlossen, Brennholz zu besorgen, entschied ich mich, mit dem E-Roller in das nächste Dorf zu fahren. Dabei sollte ich eine überwältigende Gastfreundschaft erleben, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Nach einigen vergeblichen Versuchen bei privaten Haushalten, hielt ich bei einem Bauernhof an. Ich hatte eine Eurobox dabei und versuchte, den Bewohnern irgendwie verständlich zu machen, dass ich Brennholz benötigte. Mithilfe der SayHi Translator App konnte ich schließlich vermitteln, was ich suchte. Sofort ging die Frau des Hofes zu ihrem Brennholzvorrat und half mir sogar dabei, das Holz in die Box zu packen. Dabei erfuhr ich, dass sie vor Jahren in Deutschland gearbeitet hatte, aber ihre wahre und einzige Heimat Kroatien ist. Sie bestand jedoch darauf, kein Geld für das Brennholz anzunehmen. Ich erzählte ihr, wofür ich das Brennholz brauche und das wir mit unserem Wohnmobil am Perucker See stehen.

Als ich mich schließlich auf den Rückweg zum Wohnmobil machen wollte, rief sie mich zurück. Ich fragte mich, was sie noch von mir wollte. Zu meiner großen Überraschung reichte mir ihr Vater den Autoschlüssel. Er bot mir an, sein Auto zu nehmen, um das Brennholz zum Wohnmobil zu transportieren, und bat mich darum, das Auto danach zurückzubringen.

Ich war überwältigt von der Herzlichkeit

Ich war überwältigt von dieser großzügigen Geste, lehnte jedoch dankend ab und sagte, dass ich allein für das Brennholz schon sehr dankbar sei. Wir verabschiedeten uns herzlich voneinander.

Bis heute kann ich kaum fassen, was ich an diesem Ort erlebt hatte. Die außergewöhnliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft dieser Familie berührten mich zutiefst. In einer Situation, in der ich nach Brennholz suchte, fand ich so viel mehr – eine Verbindung zu Menschen, die bereit waren, mir bedingungslos zu helfen, ohne etwas dafür zu erwarten.

Diese Begegnung erinnerte mich daran, wie wichtig es ist, offen auf andere Menschen zuzugehen und sich von ihrer Großzügigkeit und Freundlichkeit überraschen zu lassen. Es sind solche Momente, die unsere Reisen unvergesslich machen und uns daran erinnern, dass es in der Welt noch so viel Mitmenschlichkeit gibt.

Eine unerwartete Einladung zur kroatischen Party

Unser geplanter Abend in Gesellschaft von Kai und Eva nahm eine unvorhergesehene Wendung, als die beiden eine Einladung zu einer Party von Kroaten in der Nähe des Stellplatzes erhielten. Obwohl wir uns auf einen gemütlichen Abend zusammen gefreut hatten, waren sie natürlich neugierig auf diese besondere Gelegenheit, die kroatische Kultur und Gastfreundschaft kennenzulernen.

Kai und Eva ließen es sich nicht nehmen, die Einladung anzunehmen, und wir beschlossen, ihre Entscheidung zu respektieren und sie bei ihrem Abenteuer zu unterstützen. Wir waren gespannt, was sie bei der Party erleben würden und freuten uns, von ihren Erlebnissen zu hören.

Eine kleine Geste der Hilfsbereitschaft

Als Kai mit seinem alten Moped einen Platten hatte, entschied ich mich, ihm mein Fahrradflickzeug zu leihen, obwohl es schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. Leider stellte sich heraus, dass der Kleber nicht mehr brauchbar war. Dennoch war es schön zu sehen, wie wir uns gegenseitig unterstützten und füreinander da waren.

Es war offensichtlich, dass Kai und Eva ein sparsames Leben führen, um ihre Reise so lange wie möglich fortsetzen zu können. Sie achten darauf, mit den vorhandenen Ressourcen sorgfältig umzugehen und das Beste aus ihrer Ausrüstung herauszuholen. Diese bewusste Lebensweise und ihr Wille, ihre Reise fortzusetzen, beeindruckten uns.

Da uns die Zeit mit Kai und Eva sehr gut gefiel und wir uns wunderbar verstanden, beschlossen wir, am See noch weitere vier Tage zu bleiben. Es gab keine Eile, weiterzufahren, und der Ort bot uns eine ideale Kulisse, um die gemeinsame Zeit zu genießen.

Frühstück am Traumplatz in Kroatien
Frühstück am Traumplatz in Kroatien

Die Reinigung der Solarpanele für maximale Leistung

Bevor wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Campingplatz Robeko, machen wollten, entschied ich mich, die Solarpanele auf dem Dach gründlich zu reinigen. Saubere Solarpaneele sind bekanntlich effizienter und können uns somit eine etwas höhere Leistung liefern, die wir auf unserer Reise gut gebrauchen können.

Ich nahm mir die Zeit, um die Paneelflächen gründlich von Staub, Schmutz und anderen Verschmutzungen zu befreien. Mit einem weichen Schwamm und mildem Reinigungsmittel machte ich mich daran, jede einzelne Solarzelle sorgfältig zu säubern. Dabei achtete ich darauf, keine groben Schrubber oder scharfe Reinigungsmittel zu verwenden, um die empfindlichen Oberflächen nicht zu beschädigen.

Nachdem ich die Solarpanele gründlich gereinigt hatte, war ich beeindruckt von ihrem strahlenden Glanz. Es war erstaunlich, wie viel Schmutz sich im Laufe der Zeit angesammelt hatte und wie sehr dies die Leistung der Paneele beeinflussen kann. Nun konnte ich sicher sein, dass sie optimal Sonnenlicht einfangen und die maximale Energieausbeute liefern würden.

Reinigung der Solarpanele auf der Dach
Regelmäßige Reinigung steigert den Ertrag

Jochen Bake

Als Spätzünder habe ich erst mit 43 Jahren mit dem Reisen angefangen. Zuerst mit einem Wohnwagen und seit 2019 mit einem Hymer ML-T 620. Dabei wird versucht, so oft wie möglich frei zu stehen. Ging es bisher hauptsächlich nach Kroatien und Österreich, wird jetzt Albanien und deren Nachbarländer bereist. Seit 10/2023 haben wir unsere Jobs gekündigt und reisen das ganze Jahr durch Europa.

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