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Erfahrungen mit einer 460 Watt Solaranlage

Du möchtest unabhängig von Stromanschlüssen reisen und dabei auch noch die Umwelt schonen? Dann könnte eine Solaranlage auf deinem Wohnmobil eine gute Option für dich sein. Wir haben uns für eine 460 Watt Solaranlage auf unserem Hymer ML-T 620 entschieden und möchten dir in diesem Artikel unsere Erfahrungen damit teilen.

Warum haben wir unsere Solaranlage erweitert?

Ab Werk hatte unser Wohnmobil 180 Watt Solar verbaut, die wir schnell um zwei Platten auf 460 Watt erweitert haben. Doch mit der Zeit haben sich unsere Bedürfnisse verändert. Wir lieben den Vorteil unserer 50 Liter Kompressor Kühlbox, die in der Heckgarage immer mit uns reist. Dafür hatten wir vor einem Jahr eine mobile Solartasche mit 340 Watt angeschafft.

Da wir im Sommer unsere Jobs gekündigt haben, um eine lange Reise zu machen, haben wir uns ein mobiles Induktionskochfeld* gekauft. Wir wollen im Süden von Europa den Vorteil der Sonne nutzen. Aus diesem Grund haben wir zwei weitere mobile Solartasche mit 340 Watt* angeschafft, so dass wir jetzt rein rechnerisch eine Solarleistung von 1140 Watt haben. Die Idee dahinter ist, die Problematik mit dem Wiederauffüllen/ Tausch der Gasflaschen in Europa und Afrika zu umgehen. Unsere deutsche Gasflasche werden wir vermutlich nur unter großen Schwierigkeiten gefüllt bekommen. Also setzen wir mehr auf Strom.

Solaranlage nach einem Unwetter
Unsere Solaranlage nach einem Unwetter auf KAMP SLAPIĆ in Kroatien

Installation der Solaranlage

Die Installation der Solaranlage auf unserem Wohnmobil war eine Entscheidung, die wir nicht bereut haben. Wir haben die Solaranlage von einem Fachbetrieb installieren lassen, der alle notwendigen Komponenten wie Solarpanel, Wechselrichter und Liontron 200 Ah Untersitz-Batterie* sorgfältig ausgewählt hat. Wir haben uns für ein 160 Watt und ein 120 Watt Solarpanel entschieden, die zusätzlich auf dem Dach unseres Wohnmobils montiert wurden.

Erweiterung um mobile Solarmodule und Solarregler

Um unsere Stromversorgung weiter zu optimieren, haben wir uns für den Einsatz von mobilen Solartaschen entschieden. Diese haben den Vorteil, dass sie auf die Sonne ausgerichtet werden können, um die bestmögliche Ausbeute zu erzielen. Das Fahrzeug kann dabei im Schatten stehen bleiben. Beide haben eine Leistung von je 340 Watt Leistung. Mit dem 10 Meter Verlängerungskabel* können wir sie zudem optimal um das Fahrzeug herum aufstellen.

Um die Ladung der Batterien zu überwachen und zu steuern, haben wir drei Solarregler* verbaut, einen für die Anlage auf dem Dach und je einen für die Solartaschen. Diese stellen sicher, dass die Batterien optimal geladen werden und wir stets genug Strom zur Verfügung haben. Die Solarregler sind einfach zu installieren und zu bedienen und sorgen für eine effektive und zuverlässige Ladung unserer Batterien.

Mobile Solarpanele für Camping
Unsere mobilen Solarpanele mit je 340 Watt

Notwendigkeit für die Kompressorkühlbox

In der Heckgarage haben wir eine 50 Liter Kompressor-Kühlbox auf minus 11 Grad laufen (für eine Tiefkühlung völlig ausreichend). Dies war ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für die Solaranlage, da diese viel Strom benötigt. Dank der Solaranlage sind wir jedoch auch hier unabhängig von Stromanschlüssen und können unsere Lebensmittel immer tiefgekühlt halten. Die Kompressor-Kühlbox ist für uns auf unseren Reisen unverzichtbar und wir sind froh, dass wir uns für die Installation einer Solaranlage entschieden haben. Ein weiterer Aspekt für die Kompressor-Kühlbox war der Nachteil unseres Absorber-Kühlschranks. Ab einer gewissen Außentemperatur schafft er es nicht, die Lebensmittel gut zu kühlen. Tritt der Fall ein, wandern die Lebensmittel in die Frischhaltekammer der Kühlbox.

Kompressoerkühlbox in der Wohnmobil Heckgarage
Kompressorkühlbox in der Wohnmobil-Heckgarage

Einsatz eines Induktionskochfelds auf der Europareise

Für unsere Europareise haben wir uns außerdem ein Induktionskochfeld gekauft. Dieses ermöglicht es uns, auch gasunabhängig unterwegs zu kochen. Dank der Solaranlage können wir das Kochfeld problemlos betreiben und müssen nicht auf teure Campingplatz-Anschlüsse zurückgreifen. Wir sind von der Leistungsfähigkeit unseres Induktionskochfeldes begeistert und können es allen Wohnmobilbesitzern empfehlen, die gerne kochen.

Bei der Benutzung müssen wir nur beachten, dass unser Induktionskochfeld 2200 Watt bei voller Leistung benötigt. Unser Waeco Wechselrichter schafft aber nur 1800 Watt. Wir drehen dann eben die Leistung des Kochfelds etwas zurück, was immer noch schneller ist, als mit Gas zu kochen.

Mobile Induktionskochplatte für Camper
Mobiles Induktionskochfeld ideal für Camper, weil es dünn ist

Vorteile einer Solaranlage auf dem Wohnmobil

Eine Solaranlage auf dem Wohnmobil bietet viele Vorteile. Wir sind unabhängig von Stromanschlüssen und können auch in abgelegenen Regionen problemlos Strom nutzen. Das gibt uns ein hohes Maß an Flexibilität und Freiheit. Zudem sparen wir durch die Solaranlage Geld, da wir keine teuren Campingplatz-Anschlüsse benötigen und die Sonnenenergie kostenlos nutzen können. Außerdem leisten wir einen Beitrag zum Umweltschutz, indem wir erneuerbare Energiequellen nutzen und den CO2-Ausstoß reduzieren.

Darüber hinaus ist eine Solaranlage auf dem Wohnmobil sehr wartungsarm und langlebig. Die meisten Solarmodule haben eine Lebensdauer von über 25 Jahren und benötigen nur sehr wenig Wartung. Auch die Solarregler sind in der Regel sehr robust und können über viele Jahre zuverlässig arbeiten.

Ein weiterer Vorteil einer Solaranlage ist, dass sie auch bei schlechtem Wetter Strom erzeugen kann. Selbst wenn es bewölkt oder regnerisch ist, erzeugt die Solaranlage noch Strom, um die Batterien zu laden. Dadurch sind wir auch bei schlechtem Wetter nicht auf Stromanschlüsse angewiesen und können weiterhin unabhängig reisen. Bei einem ganz bedeckten Himmel im Februar haben wir einen Solarertrag zwischen 5 und 15 Ampere auf unserer Liontron Handy App ablesen können.

Fazit

Eine Solaranlage auf dem Wohnmobil ist eine Investition, die sich lohnt. Wir haben viele Vorteile davon und können uns auf unseren Reisen voll und ganz auf unsere Stromversorgung verlassen. Die Installation einer Solaranlage auf dem Wohnmobil ist jedoch auch eine Investition, die gut geplant sein sollte. Es ist wichtig, die richtigen Komponenten auszuwählen und die Anlage fachgerecht installieren zu lassen. Wenn man jedoch alles richtig macht, kann man viele Jahre lang unabhängig und umweltfreundlich reisen und dabei auch noch Geld sparen.

Jochen Bake

Als Spätzünder habe ich erst mit 43 Jahren mit dem Reisen angefangen. Zuerst mit einem Wohnwagen und seit 2019 mit einem Hymer ML-T 620. Dabei wird versucht, so oft wie möglich frei zu stehen. Ging es bisher hauptsächlich nach Kroatien und Österreich, wird jetzt Albanien und deren Nachbarländer bereist. Seit 10/2023 haben wir unsere Jobs gekündigt und reisen das ganze Jahr durch Europa.

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  • Ein sehr interessanter Beitrag. Mich würde interessieren welche Kapazität eure Batterien haben und wie der tägliche Verbrauch so ungefähr ist. Ich denke, dass der Kompressor Kühlschrank bei -11 Grad ordentlich Strom ziehen wird. Würdet Ihr damit auch mal ein paar Tage mit wenig Sonne auskommen?

    VG Pascal von viercampen.de

    • Wir haben eine 200 Ah Liontron. Die Kompressorkühlbox verbraucht über Nacht ca. 40 Ah. Bei Sonnenschein holen wir das mit der Solaranlage auf dem Dach wieder rein, so daß sie am Abend wieder voll ist. Bei schlechten Wetter, oder wenn ich meinen E-Roller über 230 Volt lade, kommen die 2 mobilen Solartaschen zum Einsatz.
      Bei wenig Sonne wird es natürlich eng. Ich denke wenn nur 5 Ah von der Sonne rein kommen ist die Lithium-Batterie nach 3 Tagen leer. Auch wenn wir oft frei stehen und das gerne ein paar Tage, haben wir noch nie Stromprobleme gehabt.

      • Danke für deine Antwort. Bei eurer jetzigen Lösung seid ihr ja auch recht flexibel. Zumindest was die Ausrichtung der Panels angeht. Wir haben „nur“ eine 100 Ah Lipo und kommen auch nur ein paar Tage ohne wirkliche Sonneneinstrahlung aus. Wir kochen und kühlen aber auch über Gas, also haben wir nur den üblichen Strom Wahnsinn (Internet, Tablets laden und Co)

        Viele Grüße
        Pascal

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