Ladebooster im Carthago Liner for two

Ladebooster: Warum er bei uns nicht gleich eingebaut wurde

Planung und erste Umsetzungsversuche

Der Ladebooster war von Anfang an Teil unserer Energieplanung für den neuen Carthago Liner for Two 53L. Zusammen mit einer 720-Watt-Solaranlage und drei 200-Ah-Lithiumbatterien von Liontron wollten wir autark und unabhängig reisen. Deshalb gaben wir den Einbau an eine Firma an unserem Heimatort. Sie legte schnell los, musste aber zunächst auf die Lieferung der Solarspoiler warten – die wir kurzerhand selbst beschafften.

Während der Arbeiten konnte ich regelmäßig vorbeischauen. Die Akkus wurden sauber auf einem Siebdruckbrett montiert und mit Spanngurten fixiert. Daneben sah ich auch den Ladebooster, der jedoch tags darauf wieder ausgebaut war. Eine eindeutige Antwort auf meine Nachfrage bekam ich nicht – nur den Hinweis, dass Carthago diesen hinten beim Sicherungskasten platziert sehen wolle. Letztlich wurde der Ladebooster von dieser Firma nicht final installiert.

Ladebooster im Carthago Liner for two
Liontron 200 Ah und 90 A Ladebooster

Fehlersuche nach der ersten Fahrt

Direkt bei der ersten Fahrt fiel uns ein dauerhaftes Piepen auf. Das Wohnmobil dachte, es wäre noch mit Landstrom verbunden. Die Erklärung: Der Solarregler war direkt ans Landstrom-Ladegerät angeschlossen worden . Zusätzlich zeigte das Borddisplay eine leere Starterbatterie – obwohl wir gerade unterwegs waren.

Ladebooster im Carthago Liner for two
Fehlermeldung im Carthago Display

Bei einem Termin 2 Wochen später bei der Campermanufaktur Würzburg, wo wir einen Ladebooster einbauen ließen, entdeckte man ein abgezogenes Kabel am Messshunt – kein Wunder also, dass keine verlässlichen Werte angezeigt wurden.

Interessanterweise hatten wir bei einem anderen Projekt ganz gegenteilige Erfahrungen: Beim Einbau der Gastanks bei Carsten Stäbler lief alles absolut reibungslos und professionell – so wie man es sich wünscht.

Ungewöhnliche Solarverkabelung

Unsere Bedingung war klar: Auch die Starterbatterie sollte mitgeladen werden. Die Einbaufirma verbaute daher einen Victron SmartSolar 100/50 für die Dachmodule und zusätzlich einen kleineren Victron 75/10, der sich um die Starterbatterie kümmern sollte.

Ich hielt diese Lösung von Anfang an für suboptimal. Der 75/10 lädt nur bei direkter Sonneneinstrahlung, ein Standby-Lader hätte dauerhaft für Erhaltungsladung gesorgt. Mit dem nachträglich eingebauten Ladebooster wurde dieses Problem zum Glück behoben.

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Zwei Victron Energy Solarregler im Carthago

Bei unserer Nachrüstung der Trockentrenntoilette hatten wir übrigens ein ähnliches Aha-Erlebnis: Erst durch gezielte Nachjustierungen wurde aus einer einfachen Lösung eine richtig gute.

Trotz dieser Kritikpunkte möchten wir betonen: Die erste Firma hat sich wirklich bemüht und ihre Stärken eher in der klassischen KFZ- Elektronik als in komplexen elektrischen Systemen. Außerdem wurde der Zeitrahmen, den wir vorgaben, zuverlässig eingehalten.

Stromversorgung im Alltag unterwegs

Unsere 720-Watt-Solaranlage liefert im Hochsommer über 25 A – und selbst an bedeckten Tagen noch etwa 6 A. Diese Leistung reicht locker, um unsere Tiefkühlbox in der Heckgarage zu betreiben und das E-Bike aufzuladen. Dank des kürzlich verbauten Ladeboosters ist nun auch bei Schlechtwetter oder kurzen Etappen für Nachladung gesorgt.

Ein besonders erfreuliches Detail: Die drei Liontron-Batterien werden absolut gleichmäßig geladen. In unserem vorherigen Fahrzeug mit zwei 200-Ah-Akkus war das anders – dort zeigte eine Batterie regelmäßig 10 % weniger an.

Übrigens hat sich auch unser kleiner, aber wirkungsvoller Einbau von Antirutschmatten in allen Staufächern als echter Gamechanger im Alltag bewährt – Kleinigkeiten können einen großen Unterschied machen.

Fazit: Alles steht und fällt mit der richtigen Planung

Der nachträgliche Einbau des Ladeboosters bei der Campermanufaktur Würzburg war für uns ein notwendiger Schritt – nicht nur zur Fehlerbehebung, sondern als echtes Upgrade für unsere Energieversorgung. Zusammen mit 720 Watt Solar und den drei Liontron-Batterien haben wir jetzt eine Kombination, die uns auch im Winter oder bei mehreren Regentagen sicher durch den Camperalltag bringt.

Im Rückblick hätten wir gleich auf eine spezialisierte Fachwerkstatt setzen sollen. Es macht einfach einen Unterschied, ob jemand auf Kfz-Elektronik oder auf komplexe Stromsysteme spezialisiert ist.

Wir würden jedem, der wie wir viel unterwegs ist und unabhängig bleiben möchte, von Anfang an zu einem durchdachten Einbau inklusive Ladebooster raten. Dann klappt es auch mit der Stromversorgung – ganz ohne Piepsen.

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