Inhaltsverzeichnis
Wanderung Trebgast – der perfekte Startpunkt am Badesee
Die Wanderung bei Trebgast beginnt an einem Ort, der uns sofort begeistert: dem ruhigen Badesee von Trebgast. Nach einer erholsamen Nacht im Wohnmobil beschließen wir spontan, noch einen Tag zu bleiben – und eine der schönsten Rundwanderungen in der Umgebung zu unternehmen.
Über Komoot finden wir eine 10 km lange Route, die sich vielversprechend liest: Sie führt zu einem alten Preußengrab, einem versteckten See mitten im Wald und durch einen stillgelegten Steinbruch. Wir schnallen uns unsere Bauchtaschen mit Wasserflaschen um, ich trage nur T-Shirt, meine Frau setzt auf eine leichte Jacke – die Sonne meint es heute gut mit uns.
Unser Weg startet direkt am Stellplatz. Nach wenigen Minuten überqueren wir ein Bahngleis und gelangen zu einem offen wirkenden Grundstück mit Feuerstelle – ein ungewöhnlicher, fast privater Einstieg. Doch kleine Wegweiser bestätigen: Die Richtung stimmt.

Historisch: Das Preußengrab im Wald
Nach etwa zwei Kilometern auf dem geschotterten Forstweg zeigt ein Schild auf ein geschichtsträchtiges Ziel: das „Preußengrab“. Wir verlassen den Hauptweg, folgen einem Trampelpfad und entdecken ein schlichtes Holzkreuz mit der Jahreszahl 1759.
Ein Blick auf die geschichtlichen Hintergründe verrät: In der Nähe, beim sogenannten Laitschhof, kam es am 14. Mai 1759 zu einem Gefecht zwischen der Reichsarmee und preußischen Truppen. Ob und wie viele Soldaten hier wirklich begraben liegen, ist unklar. Doch die Stelle strahlt eine besondere Ruhe aus – ein stiller Ort der Erinnerung auf der Wanderung Trebgast.



Geheimer See – verborgen mitten im Wald
Zurück auf der Hauptroute machen wir uns auf den Weg zu einem versteckten See, der nicht beschildert ist und auch auf Komoot nur als Hinweis auftaucht. Wir verlassen den Weg, steigen durchs Unterholz – und stehen plötzlich vor einem geheimnisvollen, braun schimmernden Gewässer von etwa 50 Metern Länge.
Wie dieser kleine See entstanden ist und fortbesteht, können wir nur erahnen: Kein Bach fließt hinein, kein Ablauf ist zu erkennen. Lediglich ein paar Vögel stören die Stille. Für Fans versteckter Naturziele lohnt sich übrigens auch unsere Wanderung zum Mönchssee – ebenfalls abgelegen, aber mit ganz eigenem Charakter.





Skurril: Baum, Fels und Fantasie
Wieder auf dem ursprünglichen Weg zurück, entdecken wir einen überwucherten Pfad mit einer Art Markierung – ein Zweig steckt auffällig in einem Astloch. Spontan folgen wir der alternativen Route und stoßen auf eine Felsformation, aus der ein Ast ragt – in eindeutig zweideutiger Form. Ein Lacher mitten im Wald, der die Stimmung hebt.
Wir haben etwa sechs Kilometer hinter uns. Die Sonne steht inzwischen hoch, der Wasservorrat neigt sich dem Ende. Trotzdem nehmen wir uns Zeit für Details – und genau das macht die Wanderung Trebgast so reizvoll: Natur, Geschichte und kleine Überraschungen wechseln sich ab.



Stillgelegter Steinbruch mit QR-Codes
Kurz vor Ende der Runde führt uns der Weg durch einen kleinen Steinbruch. Die Szenerie wirkt fast surreal: Große, grob bearbeitete Granitblöcke liegen zwischen Bäumen, alle davon mit QR-Codes markiert.
Wir fragen uns, wofür die Steine vorgesehen waren – der Abbau scheint schon lange eingestellt, doch die Markierungen wirken neu.
Einen ähnlich mystischen Ort fanden wir übrigens auch bei der Wanderung zur Burgruine Schmachtenberg – dort versteckt sich mittelalterliche Geschichte inmitten dichter Vegetation.


Hohlweg und Rückweg mit historischem Flair
Auf den letzten zwei Kilometern der Wanderung bei Trebgast entdecken wir noch ein kleines Rinnsal – laut Karte eine Quelle – und erreichen schließlich einen sogenannten Hohlweg.
Diese Wegeform stammt aus Zeiten, als Fuhrwerke und Huftritte noch die Hauptbelastung für unbefestigte Wege waren. Über Jahrzehnte entstand durch Erosion und Nutzung eine tiefergelegte Trasse – ein faszinierendes Zeugnis früher Mobilität.
„Dabei bildeten sich Hohlwege an den Standorten aus, an welchen durch den mechanischen Druck der Wagenräder und durch die ständige Beanspruchung der Wegflächen durch Huftritte der Zug- und Lasttiere die obere Bodenschicht verdichtet wurde und das fein zermahlene Bodenmaterial durch Oberflächenwasser bei Regenereignissen abtransportiert wurde.

Am Ende unserer Runde erreichen wir wieder die alte Scheune beim Einstiegspunkt – und merken, wie schnell wir die 10 km gemeistert haben.
Die Wanderung Trebgast vereint Natur, Geschichte und Kuriositäten auf nur zehn Kilometern. Ob Preußengrab, versteckter See oder skurrile Felsformen – hier kommt keine Langeweile auf. Für uns hätte es ruhig noch ein bisschen weitergehen dürfen.
Wer in der Region unterwegs ist, sollte diese Tour unbedingt auf die Liste setzen. Noch mehr solcher Touren? Dann schau dir auch unsere Wanderung zum Fermasee bei Karlsruhe an – ebenfalls ein Highlight in der Natur.
Schreibe einen Kommentar