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Wanderung bei Burgwalden – ein Ausflug in unberührte Natur
Die Wanderung bei Burgwalden begann für uns als kurzer Zwischenstopp auf dem Weg nach Aulendorf, wo wir den nächsten Werkstatttermin für unseren neuen Carthago Liner for Two haben. Wir reisen aktuell nur ein paar Kilometer pro Tag weiter und suchten uns daher ein ruhiges Plätzchen für zwei Nächte in der Nähe der zahlreichen Fischweiher bei Burgwalden.
Die Region ist ein Geheimtipp unter Mountainbikern und Naturfreunden – und so war schnell klar, dass wir auch eine Wanderung unternehmen werden. Das Planen gestaltete sich jedoch etwas schwierig, denn mitten in dieser ländlichen Idylle ist das mobile Internet kaum vorhanden. Zum Glück konnte ich mit meinem alten Netgear Nighthawk M1 gerade noch ein schwaches Signal empfangen und mit Komoot eine etwa 10 Kilometer lange Strecke erstellen, die am nächsten Morgen starten sollte.





Entlang der Weiher – durch Wälder und Sumpfgebiete
Und wie geplant, starteten wir unsere Wanderung am folgenden Tag direkt an den Fischteichen, die sich wie Perlen an einer Kette aneinanderreihen. Die Strecke führte über verwurzelte Wege an den Ufern entlang, teils dicht unter den Zweigen jahrzehntealter Bäume. Immer wieder warfen wir einen Blick auf das stille Wasser, in dem sich Reiher, Enten und andere Wasservögel tummelten.
Wir trafen eine Einheimische, die uns erzählte, dass die Teiche im Herbst abgelassen werden. Es dauert Wochen, bis sie danach wieder vollständig gefüllt sind – kaum vorstellbar, wenn man die heutige Wasserfülle sieht. Nach der Wanderung erinnerte ich mich an unsere Tour zur Burg Prunn, wo uns ebenfalls naturbelassene Wege und überraschende Eindrücke begegneten.
Nach den Weihern führte der Weg durch ein Gebiet, das wie eine Sumpflandschaft wirkte: pechschwarzer Boden, stehendes Wasser zwischen den Bäumen und umgestürzte Stämme, die hier einfach liegen gelassen werden. Die Natur darf sich entfalten – ganz nach unserem Geschmack. Spuren an Bäumen ließen uns erkennen, dass hier auch ein Biber aktiv war, obwohl wir ihn nicht entdecken konnten.
Unerwartete Begegnungen und ein Platz zum Innehalten
Ein Stück weiter erreichten wir einen Damm, dessen Nutzen uns nicht so richtig erschloss – ein Fluss war weit und breit nicht zu sehen und hinter dem Damm lag eine blühende Wiese. Nach einem nicht enden wollenden Schotterweg entschieden wir uns, unserem ursprünglichen Wanderweg nicht komplett zu folgen und eine kleine Abkürzung zu nehmen. Stattdessen liefen wir querfeldein durchs Dickicht, überquerten einen Bach und landeten schließlich wieder auf einem schmalen Pfad, der uns zu einem weiteren Teich führte.
Hier legten wir eine Pause ein. Ich plünderte schon mal meinen Rucksack und genoss die Stille auf einer hölzernen Sitzbank, während meine Frau das Ufer erkundete. Libellen, Bienen und Hummeln schwirrten um uns herum, und die Vögel im Wasser jagten sich gegenseitig. Ein perfekter Ort, um die Seele baumeln zu lassen.
In der Mitte des Rückwegs dachte ich an unseren Ausflug zum geografischen Mittelpunkt Mitteleuropas, wo wir ähnlich abgeschieden und friedlich unterwegs waren – nur ohne Weiher, aber dafür mit Fernblick.







Magische Begegnung zum Abschluss
Kurz vor Ende unserer Wanderung bei Burgwalden erlebten wir noch einen dieser seltenen, fast unglaublichen Momente. Von weitem sahen wir ein Tier, das sich uns ohne Scheu näherte – ein Hase, wie sich rasch herausstellte. Wir blieben stehen und bewegten uns nicht. Immer wieder stoppte er, setzte sich kurz hin und schaute und hoppelte dann weiter auf uns zu. Das letzte Mal saß er vielleicht drei Meter von uns entfernt, warf sich in Pose für ein Foto und schoss plötzlich davon. Man hätte ihn fast streicheln können.
Zurück am Wohnmobil sortierten wir die Fotos aus und begannen, den Bericht zu schreiben – nur unterbrochen vom schlechten Internetempfang, der unsere Geduld noch einmal auf die Probe stellte. Es erinnerte ein wenig an die Wanderung bei Trebgast, wo wir ebenfalls mit Empfangsproblemen kämpften, dafür aber mit ebenso schönen Naturmomenten belohnt wurden.



Fazit: Wanderung bei Burgwalden – ein Kleinod abseits der Massen
Die Wanderung bei Burgwalden hat uns mit ihrer Ursprünglichkeit und Artenvielfalt vollkommen überrascht. Hier erlebt man eine fast unberührte Natur, wie man sie in Mitteleuropa nur noch selten findet. Abseits großer Wanderwege kann man hier stundenlang unterwegs sein, ohne einer Menschenseele zu begegnen – perfekt für alle, die Ruhe und Natur suchen.
Wer also in der Nähe ist oder – wie wir – auf der Durchreise, sollte sich dieses versteckte Juwel nicht entgehen lassen. Unsere Wanderung bei Burgwalden war nicht nur eine schöne Etappe auf unserem Weg, sondern ein echtes Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden.
Die Geschichte von Burgwalden
Burgwalden blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins Mittelalter reicht. Der Name deutet auf eine einstige Burganlage hin, von der heute jedoch keine sichtbaren Reste mehr erhalten sind. Im Laufe der Jahrhunderte war der Ort eng mit dem Zisterzienserinnenkloster Oberschönenfeld verbunden, das die umliegenden Fischteiche zur Versorgung und wirtschaftlichen Nutzung anlegte. Diese Teichwirtschaft prägt das Landschaftsbild bis heute. Auch wenn die Burg selbst verschwunden ist, lässt sich die historische Bedeutung Burgwaldens bei einer Wanderung durch die stille, naturbelassene Umgebung noch spüren.
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