Osumi Canyon

Osumi Canyon – Eine Nacht am Abgrund und eine kleine Wanderung

Ankunft am Osumi Canyon

Der Osumi Canyon ist eines der beeindruckendsten Naturwunder Albaniens. Mit seinen steilen Felswänden und der atemberaubenden Landschaft zieht er Abenteuerlustige aus aller Welt an. Für unsere Übernachtung fanden wir eine fantastische Stellfläche unweit der Kante des Canyons. Von hier aus bot sich ein direkter Blick in die Tiefe – ein wahres Highlight für Naturliebhaber.

Schon kurz nach unserer Ankunft trafen wir auf ein albanisches Pärchen, das sich gerade auf einen gemütlichen Grillabend vorbereitete. Um sicherzugehen, fragten wir, ob es in Ordnung sei, wenn wir uns in der Nähe positionieren. Zu unserer Freude waren sie nicht nur einverstanden, sondern sogar erfreut über unsere Gesellschaft. Der Vater der Familie zeigte uns eine beeindruckende Geste der Gastfreundschaft: Als er vom Brennholzsammeln zurückkam, nahm er sich die Zeit, mit seiner Axt die Disteln rund um unser Fahrzeug zu entfernen. So eine herzliche Begrüßung hatten wir nicht erwartet!

Die herzliche albanische Gastfreundschaft

Die Gastfreundschaft der Albaner zeigte sich an diesem Abend immer wieder. Später kam die Tochter des Pärchens zu uns und fragte rücksichtsvoll, ob es uns stören würde, wenn sie die Musik etwas lauter machen würden. Natürlich hatten wir nichts dagegen und genossen es, einen kleinen Einblick in die fröhliche und musikalische Kultur Albaniens zu bekommen.

Wir verbrachten den Abend mit Gesprächen und lauschten der Musik. Das Pärchen lud uns sogar ein, einige traditionelle Speisen zu probieren, die sie auf ihrem Grill zubereiteten. Es war faszinierend, wie herzlich und offen sie waren. Dies zeigte uns einmal mehr, dass das Reisen nicht nur von den Orten, sondern vor allem von den Begegnungen mit den Menschen lebt.

Es war eine wundervolle Erfahrung, die Freundlichkeit der Menschen in einer so spektakulären Umgebung hautnah zu erleben. Solche Begegnungen sind es, die das Reisen mit dem Wohnmobil so besonders machen – authentische Momente, die einem lange in Erinnerung bleiben.

Begegnung mit einem besonderen Albaner

Am nächsten Morgen, als wir uns auf eine kleine Wanderung vorbereiteten, trafen wir auf einen weiteren faszinierenden Menschen. Ein Albaner sprach uns an – mit einem Tiroler Akzent! Es stellte sich heraus, dass er ein wahrer Multitasker war: Er lebte zeitweise in Albanien, betrieb in Tirol zwei Taxis, machte Musik und führte sogar einen YouTube-Kanal.

Er hatte einige wertvolle Tipps für uns parat und so machten wir uns auf den Weg. Leider endete unsere geplante Wanderung jedoch bereits nach wenigen Metern. Der schmale Pfad führte steil den Berg hinauf, was für meine Frau zu anspruchsvoll war. Also entschieden wir uns, den Blick von der Kante des Osumi Canyon aus zu genießen und eine kleine Brücke zu überqueren. Auch wenn die Wanderung kürzer als geplant ausfiel, war der Anblick des Canyons einfach unvergesslich.

Der Osumi Canyon und seine Naturschönheit

Der Osumi Canyon erstreckt sich über eine Länge von rund 26 Kilometern und gehört zu den spektakulärsten Canyons in Südosteuropa. Die steilen Kalksteinwände ragen teils bis zu 100 Meter in die Höhe und werden von einem kristallklaren Fluss durchzogen. Besonders in den Frühlingsmonaten, wenn die Schneeschmelze die Wassermassen ansteigen lässt, bietet der Canyon beeindruckende Wasserfälle und eine einzigartige Naturkulisse.

Viele Besucher erkunden den Canyon per Kajak oder Rafting-Tour, um die versteckten Grotten und Felsspalten hautnah zu erleben. Auch geführte Wanderungen entlang der Felskanten sind beliebt. Der Canyon ist nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter Greifvögel und Wildziegen.

Der Osumi Canyon wird oft als das „Grand Canyon Albaniens“ bezeichnet. Die spektakulären Felsformationen entstanden durch jahrtausendelange Erosion, als der Fluss sich seinen Weg durch das Kalkgestein bahnte. Besonders eindrucksvoll sind die Felsüberhänge, die an manchen Stellen wie natürliche Brücken wirken.

Neben der natürlichen Schönheit hat der Canyon auch eine kulturelle Bedeutung. In der Nähe befinden sich historische Dörfer mit osmanischer Architektur, die einen Besuch wert sind. Der Canyon wurde über Jahrhunderte von Hirten als Durchgang genutzt und ist mit zahlreichen Mythen und Legenden verbunden. Einheimische erzählen von alten Geschichten über verborgene Schätze und heilige Quellen, die angeblich magische Kräfte besitzen.

Ein weiteres Highlight sind die zahlreichen Höhlen, die sich in den Felswänden des Canyons verbergen. Manche von ihnen sind nur mit einem Boot erreichbar und bieten faszinierende Einblicke in die geologische Geschichte der Region. Wer ein Abenteuer sucht, kann hier klettern oder sich von erfahrenen Guides in die versteckten Ecken des Canyons führen lassen.

Fazit – Eine Reise, die in Erinnerung bleibt

Unsere Nacht am Osumi Canyon und die Begegnungen mit den gastfreundlichen Albanern haben diesen Trip zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Die atemberaubende Natur, die herzlichen Menschen und die faszinierenden Lost Places machen Albanien zu einem einzigartigen Reiseziel.

Obwohl unsere Wanderung kürzer ausfiel als geplant, war die Aussicht in den Osumi Canyon jede Mühe wert. Wer auf der Suche nach spektakulären Landschaften und authentischen Begegnungen ist, sollte diesen Ort unbedingt auf seine Reiseliste setzen. Mit etwas Glück trifft man dort nicht nur auf eine atemberaubende Naturkulisse, sondern auch auf besondere Menschen, die die Reise noch unvergesslicher machen.

Post navigation

Kyllini Roman Baths – Ein historischer Ort

Monemvasia nach Mystras: Die Vergangenheit

Polylimnio Wasserfälle: Ein verstecktes Paradies

Papingo Rock Pools: Naturwunder in den Bergen