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Abenteuer auf dem Müllerthal Wanderweg: Felsen, Natur und Einsamkeit

Einstieg in den Müllerthal Wanderweg

Der Müllerthal Wanderweg stand heute erneut auf unserem Tagesplan – ein faszinierendes Wandererlebnis, das durch eine spektakuläre Landschaft in der sogenannten „Kleinen Luxemburger Schweiz“ führt. Nachdem wir am Vortag bereits die bekannte Schiessentümpel-Wasserfall-Passage erkundet hatten, widmeten wir uns nun einem anderen Abschnitt, den wir zuvor ausgelassen hatten. Der Grund: ein altbekanntes Problem für Reisende im Wohnmobil – fehlende Übernachtungsmöglichkeiten und eine restriktive Beschilderung.

Fast jeder Parkplatz war entweder zu kurz für ein Wohnmobil oder mit Felsen so abgetrennt, dass ein längeres Fahrzeug nicht einmal für einen Tagesausflug hier parken konnte. Natürlich haben wir Verständnis dafür, dass Wildcampen unterbunden werden soll – doch eine bewusste Ausgrenzung von Wohnmobilreisenden, die lediglich die Natur erleben möchten, sorgt für Unverständnis. Also parkten wir schlussendlich – mit einem leichten Grummeln – quer über zwei Parkplätze auf einem ansonsten leeren Stellplatz.

Direkt dort begann ein Teil des Müllerthal Wanderwegs, der insgesamt über 112 Kilometer in drei Hauptetappen verläuft. Besonders bekannt ist Route 2, die durch die eindrucksvollsten Felsformationen der Region führt. Und genau dort startete unser kleines Wanderabenteuer.

Faszinierende Felsformationen und wilde Pfade

Schon nach wenigen Metern waren wir mittendrin – zwischen moosbedeckten Felsen, engen Spalten und verwinkelten Pfaden. Der Einstieg verlief angenehm bergab, aber im Hinterkopf war natürlich schon klar: Der Rückweg wird sportlicher. Besonders beeindruckend fanden wir den naturnahen Umgang mit dem Wald. Umgestürzte Bäume bleiben meist einfach liegen – nur wenn sie direkt den Weg blockieren, wird ein schmaler Durchgang freigesägt.

Allerdings hatte Komoot heute nicht seinen besten Tag. An einer engen, steilen Passage lotste uns die App hinauf zu einer spektakulären Felsspalte – großartig für ein Foto, weniger gut für den Rückweg. Ein Seil oder zumindest eine improvisierte Strickleiter wären hilfreich gewesen. So entschieden wir uns für den sicheren Rückmarsch über denselben Weg. Halb so wild – schön war’s trotzdem.

Zwischendrin erinnerten uns die urwüchsigen Landschaften auch an andere Touren, etwa unsere Wanderung durchs Steinacher Ried, wo wir ebenfalls einsame Wege zwischen Felsen und Wasserläufen erkundeten.

Was ist der Müllerthal Wanderweg eigentlich?

Der Müllerthal Wanderweg besteht aus drei Hauptschleifen – Route 1, 2 und 3 – sowie mehreren lokalen Rundwegen. Die Highlights sind definitiv die sandsteinartigen Felsformationen, verwunschenen Täler und spektakulären Höhlen. Besonders beliebt ist der Wanderweg bei Naturliebhabern, die fernab von Touristenmassen unterwegs sein wollen. Gut markiert ist er übrigens auch, mit weißen Pfeilen auf orangem Grund.

Route 2, auf der wir heute unterwegs waren, ist die landschaftlich eindrucksvollste. Sie führt unter anderem zum Schiessentümpel, zu den Wollefsschlucht-Felsen und eben auch zu unserem nächsten Ziel – dem Hue Lee.

Ziel erreicht: Hue Lee ganz für uns allein

Der Hue Lee – oder auch Huel Lee – ist eine natürliche Felshöhle mit einer dramatisch geformten Kuppel. Hier wurde früher Sandstein für Mühlsteine abgebaut. Das Lichtspiel, das durch die Öffnungen in die Höhle fällt, ist fast magisch. Vielleicht war es die frühe Tageszeit oder das Wochenendwetter, aber wir hatten diesen Ort ganz für uns allein.

Mitten in der Höhle machten wir wie immer unsere kleine Brotzeitpause – typisch wir. Es war einer dieser Momente, wo man einfach nur dasitzt, die Stille genießt und sich wünscht, die Zeit würde kurz stillstehen. Der Rückweg führte über einen schmaleren Pfad, der offenbar kaum benutzt wird. Kein einziger Mensch kam uns mehr entgegen. Ein wahrer Geheimtipp!

Fazit: Ruhe, Felsen, Freiheit

Der Müllerthal Wanderweg hat uns einmal mehr gezeigt, wie eindrucksvoll Natur sein kann – besonders, wenn sie so ursprünglich belassen wird. Auch wenn die Parkplatzsituation für Wohnmobilfahrer in Luxemburg etwas frustrierend ist, lassen sich mit ein wenig Improvisation dennoch tolle Wandererlebnisse realisieren.

Wer Lust auf wilde Felsen, geheime Höhlen und einsame Pfade hat, dem sei diese Region wärmstens empfohlen. Und falls du ähnliche Abenteuer magst, schau auch mal bei unserer Wanderabenteuer im Rinkenburger Tobel vorbei – ein weiteres Naturhighlight, das dich staunen lässt.

Natürlich war das heute nicht unser letzter Abschnitt vom Müllerthal Wanderweg – dafür gibt es hier noch viel zu viele schöne Ecken zu entdecken. Wir freuen uns schon auf den nächsten Teil!

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