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Ein ruhiger Stellplatz in der Nähe des Kanal von Korinth
Unsere Reise führte uns von der Burg Akrokorinth nach Korinth, um den berühmten Kanal zu besichtigen. Schon im Vorfeld hatten wir uns nach möglichen Stellplätzen für die Nacht umgesehen und fanden schließlich einen besonders ruhigen Platz, nur wenige hundert Meter vom Kanal entfernt. Bei gerade einmal zehn Grad Außentemperatur packten wir uns warm ein und machten uns auf den Weg, um das imposante Bauwerk zu erkunden.

Eine freundliche Begegnung
Gleich zu Beginn unseres Spaziergangs erlebten wir eine schöne Überraschung: Ein Grieche kam aus seinem Grundstück auf uns zu und schenkte uns ein paar frisch gepflückte Mandarinen. Sie waren unglaublich aromatisch und genau die richtige Stärkung für unsere Tour.
Der Weg entlang des Kanals
Unser Weg führte uns zuerst an einer kleinen Eisenbrücke vorbei, die offenbar nur für PKWs gedacht ist. Danach folgten wir einem Zaun, der die Sicht auf den Kanal weitgehend versperrte. Nach etwa 500 Metern entdeckten wir auf einem Erdhaufen einen alten Betonbunker, der jeden Moment hätte abrutschen können. Eine Absicherung gab es, wie so oft in Griechenland, nicht.
Nach einem leichten Anstieg von etwa 1,5 Kilometern standen wir plötzlich vor einem Baustellenzaun. Anstatt den weiten Umweg zu nehmen, liefen wir einfach durch die Baustelle hindurch. Ein Bauarbeiter grüßte uns freundlich – in Deutschland wäre das sicherlich anders abgelaufen.



Die riesige Baustelle und die alte Eisenbrücke
Die Baustelle war beeindruckend. Unmengen an Erdreich wurden aufgeschüttet, um die Schäden des Kanals zu reparieren. Kurz darauf erreichten wir eine alte Eisenbrücke, die nicht nur eine spektakuläre Aussicht bot, sondern auch als Bungee-Jumping-Spot genutzt wird. Von hier aus wurde besonders deutlich, wie tief der Kanal tatsächlich ist.
Eine fragwürdige Begegnung
Kurz nachdem wir die Brücke am Kanal von Korinth überquert hatten, kam ein Mann auf uns zu. Er tat so, als wolle er uns etwas zu essen schenken, doch im Nachhinein stellte sich heraus, dass er Geld dafür verlangte. Wir lehnten dankend ab und gingen weiter.
An einer Sitzgelegenheit entdeckten wir mehrere Gebäckstücke, die wohl von anderen Besuchern dort abgelegt worden waren.

Zurück über alte Bahngleise
Für den Rückweg wählten wir eine andere Route und folgten stillgelegten Bahngleisen. Dies verkürzte den Weg ein wenig und bot uns einen neuen Blick auf die Umgebung. Unterwegs entdeckten wir zahlreiche Tierkadaver und Knochen – nichts für schwache Nerven.
Die Geschichte und Gegenwart des Kanals
Zurück am Wohnmobil informierten wir uns über den aktuellen Zustand des Kanals. Seit Oktober 2021 ist er aufgrund eines massiven Erdrutsches gesperrt. Etwa 20.000 Kubikmeter Felsen und Erde sind in das Kanalbett gestürzt.
Obwohl der Kanal mit einer Fahrinnenbreite von nur 21 Metern für moderne große Schiffe nicht mehr nutzbar ist, gilt er weiterhin als Highlight für kleinere Kreuzfahrtschiffe. Jährlich passieren rund 11.000 kleinere Schiffe, Yachten und Touristenboote die Wasserstraße.
Mit einer Länge von 6,4 Kilometern verbindet der Kanal von Korinth den Saronischen Golf mit dem Golf von Korinth. Seine Eröffnung im Jahr 1893 machte ihn zu einem der bedeutendsten Bauwerke seiner Zeit – auch wenn er heute eher eine touristische Attraktion als eine wichtige Handelsroute ist.