Bannwald

Wanderabenteuer im Rinkenburger Tobel: Wasserfall und Wildnis

Rinkenburger Tobel: Naturerlebnis mit Wasserfall und Geschichte

Der Rinkenburger Tobel ist nicht nur ein Geheimtipp für Naturfreunde, sondern auch ein ideales Ziel für eine abwechslungsreiche Rundwanderung. Nach zwei eher grauen und regnerischen Tagen blinzelte endlich wieder die Sonne durch die Wolken – perfektes Wanderwetter. Der Startpunkt unserer rund neun Kilometer langen Tour liegt unweit des Wasserfalls im Rinkenburger Tobel, einem beliebten Ausflugsziel in dieser ursprünglichen Region. Schon beim Loslaufen zeigt sich: Hier ist die Natur sich weitgehend selbst überlassen. Nur wenn Wege versperrt sind, wird eingegriffen – sonst regelt sich alles auf natürliche Weise.

Naturnahe Pfade statt Schotterpisten

Wie so oft greife ich auf eine Tour aus Komoot zurück, passe sie jedoch meinen Vorlieben an. Lieber laufe ich auf schmalen, naturnahen Wegen, auch wenn es mal steil bergauf oder bergab geht – Schotterwege meide ich, wann immer möglich. Gleich zu Beginn führt der Weg an Bäumen vorbei, die dicht mit Efeu bewachsen sind. Kurz darauf stehen wir schon am Wasserfall im Rinkenburger Tobel und genießen den Anblick des klaren Wassers, das sich in Kaskaden ins Tal ergießt.

Neugierig steige ich ins Flussbett hinab, um den Wasserfall aus der Nähe zu betrachten, während meine Frau die Informationstafel liest. Von dort geht es ein kurzes Stück zurück zum Hauptweg, vorbei an einem Gedenkstein. Der erinnert an ein tragisches Ereignis aus dem Jahr 1826, als der Bauer Denzler hier auf dem Heimweg überfallen und erschlagen wurde.

Bannwald und Pilze: Lernen von der Natur

Das Gebiet um den Rinkenburger Tobel ist ein sogenannter Bannwald. Hier forschen Wissenschaftler, um natürliche Waldprozesse besser zu verstehen. Dementsprechend wirkt die Landschaft wild und ursprünglich: Umgestürzte Bäume, vermooste Stämme und Pilze prägen das Bild. Besonders auffällig ist der Schmetterlings-Tramete – ein Pilz mit dunkler Färbung, der sofort meine Aufmerksamkeit erregt.

Ein Großteil des Weges führt entlang eines plätschernden Baches mit mehreren Holzbrücken, von denen wir zwei auch überqueren. Eine besonders matschige Stelle wurde mit runden Baumscheiben befestigt – eine kreative Lösung, die dafür sorgte, dass unsere Wanderschuhe nicht komplett im Schlamm versanken.

Kuriose Schilder und sportliche Anstiege

Plötzlich stoßen wir auf ein kurioses Schild: „Zurück zur Menschheit – 2 km“. Offenbar hat hier der Besitzer des angrenzenden Grundstücks Humor bewiesen. Denn kurz darauf verlassen wir das „Königreich Schmuckerhof“, wie es auf einem weiteren Schild steht.

Der Weg wird nun deutlich anspruchsvoller. Mehrmals geht es steil bergab und gleich darauf wieder ebenso steil hinauf. Diese ständigen Wechsel bringen uns ordentlich ins Schwitzen – aber das gehört zum Wandern einfach dazu. Und dann, mitten im Wald, entdecken wir ein weiteres Schild: „Achtung Schranke in 50 m“ – hier hat sich jemand offenbar einen Spaß erlaubt, denn weit und breit ist keine Schranke in Sicht.

Überraschung am Wegesrand: Bio-Bäckerei mit Vertrauen

Gegen Ende der Tour stoßen wir auf eine kleine Bio-Bäckerei. Hier werden in offenen Fächern Vespertüten für 5 Euro angeboten – Selbstbedienung auf Vertrauensbasis. Ein Schild bittet um Ehrlichkeit: „Der Bäcker muss sein Mehl ja auch bezahlen“. Eine schöne Geste in einer Welt, die oft von Misstrauen geprägt ist.

Die letzten Meter führen uns vorbei an Apfelbäumen und einer Kamtschatka-Heckenkirsche. Erste kleine Früchte lassen sich schon erkennen – ein schöner Abschluss für diese Tour.

Fazit: Natur, Ruhe und ein Hauch Abenteuer

Der Rinkenburger Tobel hat uns nicht nur landschaftlich begeistert, sondern auch durch seine Ursprünglichkeit und kleinen Überraschungen am Wegesrand. Für uns war es ein perfekter Wandertag, der durch sonniges Wetter, abwechslungsreiche Wege und stille Momente in der Natur geprägt war.

Wer wie wir gerne wandert, dem empfehlen wir auch einen Blick auf unsere Touren durchs Wurzbacher Ried, zur Burgwalden und zur beeindruckenden Burg Prunn. Jede dieser Wanderungen hat ihren ganz eigenen Charme und lässt sich gut mit einem Ausflug in den Rinkenburger Tobel kombinieren.

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