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Schiessentümpel – das Postkartenmotiv Luxemburgs
Schiessentümpel – allein das Wort klingt schon wie aus einem Märchenbuch. Und genauso fühlt sich auch die Wanderung an, die uns zu diesem wohl bekanntesten Fotospot Luxemburgs führte. Der dreistrahlige Wasserfall mit seiner moosbewachsenen Steinbrücke ist nicht nur bei Google das erste Bild, das auftaucht, wenn man nach Wanderzielen im Müllerthal sucht – er ist auch im echten Leben ein absoluter Hingucker.
Nachdem wir die historische Stadt Trier besucht hatten, war es nur noch ein Katzensprung bis über die luxemburgische Grenze. Die Region lockt mit einer Vielzahl gut ausgeschilderter Wanderwege und überraschend abwechslungsreicher Natur. Unser Besuch dort war eher spontan – nach einem Werkstatttermin mit unserem Carthago Liner for Two standen wir sowieso ganz in der Nähe. Ein netter Nebeneffekt: In Luxemburg lässt sich meist auch günstiger tanken als in Deutschland.
Stellplatzsuche mit Happy End
Wie so oft war der größte Knackpunkt bei der Planung nicht die Wanderung selbst, sondern die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz. Der erste Spot, den wir uns ausgesucht hatten, war leider mit zahlreichen „Übernachten verboten“-Schildern gepflastert. Also ging es weiter zum nächsten möglichen Ziel – ein Glücksgriff. Ganz hinten in einer ruhigen Ecke fanden wir nicht nur einen Stellplatz, sondern gleichzeitig Schutz vor der drückenden Hitze, die an diesem Tag auf gut 30 Grad kletterte. Die Sonne erreichte unseren Platz erst am Nachmittag – perfekt!
Die Wanderung selbst planten wir wie gewohnt mit Komoot. Eine knapp 7 Kilometer lange Runde sollte es werden – bei den sommerlichen Temperaturen genau die richtige Länge.





Über Holzstege und Felsnasen zum Schiessentümpel
Schon der Weg zum Schiessentümpel ist ein Erlebnis. Über schmale Holzstege geht es vorbei an gewaltigen Felsnasen und moosbedeckten Steinblöcken, die wie zufällig vom Himmel gefallen wirken. Die Natur zeigt sich hier in ihrer dramatischen, fast verwunschenen Form. Die Brücke, die den Wasserfall überspannt, stammt aus dem Jahr 1879 – und wirkt, als sei sie direkt aus einem Grimmschen Märchenbuch entsprungen.
Der eigentliche Wasserfall besteht aus drei parallel herabstürzenden Kaskaden. Meine ursprüngliche Theorie, jemand habe einfach drei Rohre verlegt, war natürlich Unsinn. Die Natur selbst hat diese drei Rinnen in den Fels geschliffen – durch jahrhundertelangen Wasserdruck. Genau dieser Effekt macht den Schiessentümpel so besonders und gibt ihm seinen Namen: das schäumende Wasser schießt regelrecht in den hellblauen Tümpel darunter.
Und ja – genau hier fühlt man es: Dieses märchenhafte Gefühl, das man auch auf der Traumschleife Ölmühlenweg hat, wenn man durch tief eingeschnittene Bachtäler wandert und plötzlich an einem Ort steht, an dem man lieber eine Märchenprinzessin erwartet als andere Wanderer.




Fotospot mit Seele
Natürlich ist der Schiessentümpel im Müllerthal ein beliebter Fotospot – und das zurecht. Aber obwohl dort viele Menschen unterwegs sind, schafft es der Ort, seine Magie nicht zu verlieren. Vielleicht liegt es am Lichtspiel unter der alten Brücke, vielleicht am kühlen Sprühnebel des Wasserfalls oder am leisen Plätschern, das wie ein flüsternder Hintergrundton durch die Szenerie zieht.
Wir bleiben eine ganze Weile. Machen Fotos, lassen Gedanken fliegen und beobachten, wie sich das Licht langsam verändert. Hier ist alles in Bewegung – und doch ganz still.
Wandern in Luxemburg – mehr als nur der Schiessentümpel
Unsere kleine Rundwanderung war perfekt für einen heißen Sommertag. Wer mehr Zeit mitbringt, kann die Tour beliebig erweitern, denn das Müllerthal ist durchzogen von kleinen, verwinkelten Pfaden, Höhlen, Felsen und Waldstücken. Auch andere Gegenden in der Region bieten beeindruckende Routen – ähnlich stimmungsvoll wie beim Idarkopfturm, wo man nach einem kurzen Anstieg mit einem grandiosen Fernblick belohnt wird.
Luxemburg hat uns überrascht. Nicht nur mit dem Schiessentümpel, sondern auch mit der Vielfalt auf kleinem Raum. Man fährt hier kaum zehn Minuten und steht schon wieder in einer völlig anderen Landschaft – von dichten Wäldern über zerklüftete Felsen bis hin zu sanften Hügeln.
Fazit: Ein märchenhafter Abstecher
Der Schiessentümpel ist zurecht eines der bekanntesten Ausflugsziele Luxemburgs. Aber er ist mehr als nur ein schönes Fotomotiv – er ist ein Ort, an dem man die Magie der Natur spüren kann. In Kombination mit einer angenehmen Wanderung, einem schattigen Stellplatz und einem Hauch von Abenteuer war dieser Tag für uns ein echtes Highlight. Wir kommen bestimmt wieder – denn der Schiessentümpel hat uns verzaubert.