Ein Wohnmobilstellplatz in der Streuobstwiese mit perfekter Weitsicht auf die Berge
Über die Bauernleben App hatten wir uns den Ratunjakhof herausgesucht. Ein Nebenerwerbsbetrieb mit Direktvermarktung abseits der Hauptstraße. Alleine die Einfahrt vorbei am Bauerngarten und dem Bauernhaus hatte uns sehr gut gefallen. Für unser großes Wohnmobil war viel Platz, um zu parken und sich anzumelden. Wir hatten die Familie Plassnig eben beim Kaffeetrinken auf der Terrasse erwischt, weshalb wir nicht lange nach einem Ansprechpartner suchen mussten. Es war ein ganz herzlicher Empfang und die Bäuerin freute sich auf uns.
Wir hatten freie Platzwahl für das Wohnmobil
Sie sagte uns, dass die Wohnmobile meisten dort drüben stehen, aber wenn ihr wollt, könnt euch auch dort oben zu den Obstbäumen stellen. Das gefiel uns gut, weil wir dann eine gute Weitsicht auf die Berge haben. Wir mussten etwas rangieren, damit wir gerade standen. Kaum ausgestiegen, hörten wir, wie die Äpfel von den Bäumen fielen. Das Obst war schon überreif und knallte ab und zu auf ein Blechdach. Auch die Hühner wollten uns begrüßen und liefen immer wieder ums Wohnmobil herum.
Was gibt es auf dem Ratunjakhof?
Seit vielen Generationen bewirtschaftet die Familie Plassnig den Hof. Hier laufen Kühe, Schweine, Hasen und Hühner herum. Besonders stolz ist man hier auf die Streuobstwiesen, von denen nicht nur der Apfelsaft gemacht wird, auch Liköre und Schnaps gehören dazu.
Ab Hof Verkauf
- Salami, Speck und Schinkenspeck
- Putenfrischfleisch
- Schnaps, Liköre und Apfelsaft
- Brot
- Forellen im ganzen geräuchert
Brot und Wurstwaren wurden bereits mehrfach prämiert
- Kärntner Brotprämierung
- Alpe-Adria Fleischwarenprämierung
- Die Schweine werden dafür selbst gemästet
Der Ratunjakhof hat ein einmaliges Gelände
Wir hatten uns eingerichtet und gingen auf Erkundungstour. Rein in den Kuhstall und vorbei am kaputten Fenster durch das die Hühner ins Trockene kommen. Weiter am alten Traktor vorbei bis zur Bäuerin, die am Aufsammeln von Obst war. Im Gespräch erzählte sie uns, dass hier alles im Nebenerwerb gemacht wird. Wir zollten ihr Respekt, weil wir gesehen haben, dass es eigentlich ein Job für den ganzen Tag ist. Von Tiere füttern, Schnaps brennen, um den Fischteich kümmern usw. musste jeder in der Familie seinen Beitrag leisten.
Hier gibt es viele Obstbäume mit reifen Früchten
Nicht an allen Obstbäumen waren die Früchte überreif, aber wenn die alle noch gepflückt werden müssen, dann dauert das noch Tage. Gleich hinter den Bäumen ging es den Berg hinauf zu einem Teich. Von dort hat man eine gute Aussicht auf die Berge von Österreich. Nachdem das Wetter so perfekt bleiben sollte, gab es dann durch die Gipfel hindurch einen tollen Sonnenaufgang. Da lohnt sich das Frühaufstehen immer wieder.
Auf dem Rückweg zum Wohnmobil sieht man erst die ganze Größe des Hofes
Es ging vorbei an einem Bauerngarten, der sich überlassen wird und trotzdem viel Gemüse hat. Die Bauern wissen schon, wie man einen guten Ertrag ohne viel Aufwand erwirtschaftet. Am Wohnmobil angekommen, gab es noch einen Blick zu den Puten. Sobald wir dort standen, ging der Krawall los und als wir weg gingen, war wieder Ruhe. Das hat Spaß gemacht, die Puten etwas zu ärgern. Ich packte unsere mobile Solartasche aus und stellte sie mit dem Verlängerungskabel in die Sonne. Das Wohnmobil stand ja im Schatten, weshalb die Solarpaneele auf dem Dach arbeitslos waren.
Fazit:
Der Ratunjakhof hat uns sehr nett aufgenommen und uns eine freie Platzwahl ermöglicht. Wir Camper wollen manchmal das Besondere, das wir hier auch bekommen haben. Eine sehr sympathische Familie, die trotz viel Arbeit immer Lust auf einen Plausch hat. Der Hof liegt weit entfernt der Straße unterhalb von einem Wald. Ob im Kuhstall oder beim Saftpressen, überall darf man zusehen. Der Sonnenaufgang zwischen den Bergen war am Morgen das Highlight. Wir hatten erst Bedenken, dass wir wegen des auf das Blechdach fallenden Obstes nicht gut schlafen können, aber weit gefehlt. Leider gab es im Hofladen keine frisch geräucherten Bachforellen, aber genügend andere leckere Sachen, die dann den Weg in unseren Kühlschrank fanden..