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Lucky Bur Kärnten – Bauernleben

Ein etwas einfacherer Stellplatz hoch oben in den Bergen, bei dem die Zeit stehen geblieben zu scheint

Muss es immer der tollste Stellplatz sein? Haben wir zu Hause nicht genug Komfort und suchen mal etwas anderes? Auf dem Hof von Lucky Bur kann man genau das erleben. Unsere zweiwöchige Reise ist zwar noch nicht zu Ende, aber so langsam fahren wir Stück für Stück Richtung Heimat. Die letzte Nacht verbrachten wir auf dem Ratunjakhof und hatten dort einen ganz tollen Tag verbracht. Nur knapp 72 km davon entfernt, an Klagenfurt am Wörthersee vorbei, ging es ab der Ortschaft Kraig 6 km nur noch bergauf. Die Straße wurde auch immer enger und bei Gegenverkehr musste man ein wenig rangieren. Danach begannen die Serpentinen mit ein paar Spitzkehren und einer immer besseren Sicht auf die Berge. Wer hier mitliest, weiß, dass ich immer hoch hinauf will.

Am Ziel angekommen, suchten wir zunächst einen Platz zum anhalten. Es gab keine Bucht und mitten auf der Straße stehenbleiben war auch nicht so gut. Aber es ging nicht anders und so stellten wir uns so weit wie möglich nach rechts, dicht neben, das Holzhaus in dem der kleine Hofladen untergebracht war.

Lucky Bur Bauernleben
Lucky Bur Bauernleben

Auf der Suche nach dem Gastgeber

Vorbei am Stall, der Jahrzehnte alt ist und mit einigen Hilfsmitteln gesichert wurde, gings zum Wohnhaus. Dort trafen wir die Besitzer an und es entstand ein längeres Gespräch, warum es hier so aussieht. Sie, die Gastgeberin, stammt aus den neuen Bundesländern und hatte einen gut bezahlten Job. Ich glaube der Liebe wegen zog sie irgendwann zu ihrem Lebenspartner nach Österreich. Dort hatten sie aber Probleme mit den Nachbarn und fühlten sich nicht wohl. Es blieb nichts anderes übrig, als wegzuziehen. Sie suchten einen Bauernhof zum Kaufen, um ein ganz anderes Leben zu führen. Gefunden haben sie diesen Bauernhof, der 30 Jahre leer stand und in einem nicht so guten Zustand ist.

Ihr Lebenspartner hat sich nicht weit von Lucky Bur einen weiteren Hof gepachtet. Damit wird das Geld verdient, hat aber den Nachteil, dass Lucky Bur nicht so schnell hergerichtet werden kann, wie man sich das wünscht.

Hier ist euer Stellplatz für das Wohnmobil

Ihr müsst 5o Meter zurückfahren und die Einfahrt hoch. Das war die steile Einfahrt mit Matsch und unbefestigtem Untergrund, an der wir vorher vorbeigefahren waren. Beim Hochfahren mussten wir wegen unseres langen Hecküberstandes aufpassen, dass wir nicht aufsitzen. Der Platz ist nicht das Highlight, aber braucht man das? Sind wir manchmal nicht zu verwöhnt und wollen nur das Beste? Hey, der Platz ist kostenlos und wir stehen auf 800 -1000 Meter Höhe.

Quellwasser und frei laufende Schweine

Mit unseren Fiamma Auffahrkeil Level Up Premium* (übrigens unsere beste Anschaffung) richteten wir das Fahrzeug gerade aus. Um uns herum lagen Reifen und LKW Teile, aber das gehört zu einem landwirtschaftlichen Betrieb dazu. Nur 15 Meter entfernt sprudelt Quellwasser in eine Wanne. Klingt jetzt nicht besonders aufregend, ist es aber. Denn beim Kauf des Hauses wurde den neuen Besitzern mitgeteilt, dass sie wohl öfters Probleme mit der Wasserversorgung haben würden und die Feuerwehr welches bringen müsste. Doch dazu kam es gar nicht, weil sie die Quelle bei Baggerarbeiten zum Erweitern des Grundstücks fanden und jetzt nicht wissen, wohin mit dem ganzen Wasser. Dort durften wir auch unser Geschirr abwaschen und Wasser für das Wohnmobil entnehmen. Strom gibt es auf Anfrage, sofern welcher vorhanden ist. Hier oben ist eben alles etwas anders, berichteten uns die Gastgeber.

Ein Plätzle für ein Zelt oder einen Wohnwagen haben wir jeder Zeit auf unserem Hof. Die Zufahrt bis zum Hof ist asphaltiert. Der Hof selber ist befestigt, aber nicht versiegelt. Quellwasser kann zur Verfügung gestellt werden, Strom teilen wir gerne über ein Kabel mit euch, wenn er da ist 😉 Manchmal hat man das Gefühl, die Zeit steht bei uns einfach still.

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Lucky Bur Bauernleben
Lucky Bur Bauernleben

Wenn ihr gerne Pilze esst, dann geht in den Wald und sammelt

Wir freuen uns immer, wenn wir Tipps von Gastgeber bekommen. Sie meinte, die Jahreszeit passt und es gibt hier viele Pilze. Ich muss mich dabei aber auf meine Frau verlassen, denn ich kenne mich gar nicht aus. Der Wald geht gleich hinter dem Wohnmobil los, wir hatten also keinen weiten Weg. Es war warm und feucht, beste Bedingungen für eine erfolgreiche Pilzsammlung. Es dauerte auch nicht lange, bis die ersten Pilze im Korb landeten. Wo ein Pilz ist, sind oft weitere und die wurden immer größer.

Nach dem Pilze sammeln kommt die Arbeit

Nach einer Stunde ging es zurück zum Wohnmobil und dem Lost Place Gebäude. Nur ein paar Meter hinter dem Fahrzeug stand ein altes Holzhaus, das irgendwann abgerissen werden soll. Dort waren die Gänse untergebracht. Ja, die Gänse haben ein eigenes Haus und können rein und rausgehen. Sie waren recht gemütlich und haben gut auf uns aufgepasst und keinen Lärm gemacht.

Während meine Frau die Pilze putzt, ging ich in den Schweinestall

Oben schrieb ich, dass der Stall schon sehr alt ist. Dass das Gebäude 30 Jahre leer stand, sieht man ihm an. Darin sind die Schweine untergebracht. Der Eber ist groß und frech – ich sollte etwas Abstand halten, obwohl er eine eigene Box aus Holz hat. Viel ist davon aber nicht mehr übrig, denn er nagt immer wieder am Verschlag, so dass nur noch circa die Hälfte vorhanden ist. Im Stall liefen die Kinder und die Gastgeberin ohne Schuhe herum. Okay, das ist für uns doch etwas ungewöhnlich, denn ausgemistet war nicht. Hier wird einfach eine andere Lebenseinstellung gelebt, die wir als Städter nicht kennen.

Ich lief auch hoch zur Filialkirche Masternitzen (Hl. Philippus und Hl. Jakobus). Es führt kein direkter Weg zu ihr, sie steht einfach mitten in der Wiese und war leider verschlossen, also zurück zum Wohnmobil.

Morgens besuchen einen die Schweine beim Zeitung lesen

Ich bin als Fotograf immer früh auf, denn die schönsten Fotos mache ich, wenn das Licht flach über die Landschaft streicht. An diesem Morgen war es sogar besonders schön, denn im Tal lag der Nebel und bei uns schien die Sonne. Nach dem Morgennebel fotografieren besuchten mich die Schweine beim Lesen der Zeitung.

Die Gastgeber leben anders, als wir es gewohnt sind

Hier oben auf dem sehr alten Bauernhof wird anders gelebt, als wir es gewohnt sind. Das war für uns nichts Negatives, sondern eine neue Erfahrung. Sie leben als Aussteiger – ich nenne sie mal so – relativ einfach. Das Wohnhaus scheint viel neuer zu sein als die restlichen Gebäude, aber sie wollen das so und haben sich bewusst für das aufwendige Renovieren entschieden. Uns haben die frei laufende Schweine, die wissen, wo ihr Stall ist und die Quelle neben dem Wohnmobil sehr gut gefallen. Im Hofladen haben wir diesmal nichts eingekauft, weil die Auswahl nichts hergab. Nach Auskunft der Gastgeberin gab es in der Vergangenheit einige Schwierigkeiten damit. Es waren vermutlich ein paar Neider, die einem nichts gönnen wollen. Für uns ging es danach zum Biohof-Präthal weiter.

Jochen Bake

Als Spätzünder habe ich erst mit 43 Jahren mit dem Reisen angefangen. Zuerst mit einem Wohnwagen und seit 2019 mit einem Hymer ML-T 620. Dabei wird versucht, so oft wie möglich frei zu stehen. Ging es bisher hauptsächlich nach Kroatien und Österreich, wird jetzt Albanien und deren Nachbarländer bereist. Seit 10/2023 haben wir unsere Jobs gekündigt und reisen das ganze Jahr durch Europa.

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