Canyon Estrecho de la Arboleja: Ein Abenteuer zwischen Felswänden und einem verlassenen Haus
Wir melden uns mal wieder von unserem aktuellen Stellplatz, dem Área Camper La Ermita. Inzwischen sind ein paar Tage vergangen, und wir fühlen uns hier wirklich wohl. Die Lage zwischen den Bergen und die großzügigen Parzellen machen den Aufenthalt besonders angenehm. Heute möchten wir euch von unserem kleinen Abenteuer erzählen, das uns zum Canyon Estrecho de la Arboleja geführt hat.
Auf dem Weg zum Canyon
Unser Plan war es, den geplanten Einkauf in 20 km Entfernung in Mazarron mit einer kleinen Wanderung zu verbinden. Also durchforsteten wir in den letzten Tagen Google Maps nach interessanten Orten in der Umgebung. Schnell stand der Canyon Estrecho de la Arboleja auf unserer Liste.
Die Anfahrt dorthin führte uns durch die Stadt Totana. Mit unserem knapp 8 Meter langen und 4,2 Tonnen schweren Wohnmobil gestaltete sich die Durchfahrt durch die engen Straßen und teils gewichtsbeschränkten Abschnitte nicht ganz einfach. Nachdem wir sie schließlich gemeistert hatten, ging es durch eine tolle Landschaft. Nach vielen 180-Grad-Kurven bergauf erreichten wir unser Ziel. Dort gibt es zwei großzügige Parkplätze, der erste ist für Wohnmobile und der zweite für Fahrzeuge unter 3,5 t.
Naturschutzgebiet mit Wanderweg und Schlucht
Der Canyon ist ein Naturschutzgebiet. Hier kann man zwischen gut ausgebauten Wanderwegen und der Estrecho de la Arboleja Schlucht wählen. Wir entschieden uns, beides zu erkunden, starteten mit einer Wanderung und hielten das Highlight, die Schlucht, für den Schluss zurück.
Nachdem wir eine Holzbrücke überquert hatten, stießen wir auf einen Weg, der rechts in die Schlucht führte. Doch wir vermuteten, dass man hier auf dem Rückweg wieder herauskommt. Also setzten wir unseren Weg fort und erreichten schließlich den Anfang der Schlucht, wo man sich auf einer Aussichtsplattform erst einmal einen Überblick verschaffen kann. Eine Treppe führte uns hinab vorbei an einem Stein, den jemand zu einem Adlerkopf bearbeitet hatte. Hier hatten wir die Wahl, rechts in die Schlucht zu gehen oder links durch etwas Dickicht zu laufen.
Wir entschieden uns für Letzteres und stießen auf ein verfallenes Haus unter einem Felsüberhang mit der „Hausnummer 16“, vermutlich von Sprayern hinterlassen. Wir fragten uns, warum hier mitten im Nirgendwo ein Haus steht? Leider fanden wir keine weiteren Hinweise auf ein früheres Gewerk oder ein Dorf, nur eine schmale Brücke über einen Wasserlauf.
Durch die Berge und Felsen
Wir setzten unsere Tour auf dem gut ausgebauten Weg durch die Berge fort. Die Hänge zeigen tiefe Furchen, die von Wassermassen stammen, wenn es hier mal regnen sollte. Diese Furchen sind bis zu einem Meter tief, da die Erde so trocken ist, dass sie bei Regen kein Wasser aufnehmen kann.
Nach etwa einer Stunde drehten wir um, um endlich zum Canyon zu gelangen. Bei unserer Ankunft standen wir vor steilen Felswänden, die über 15 Meter hoch sind. Die Temperatur fiel spürbar ab, da die engen Felsspalten kaum Sonne durchlassen und die Luftfeuchtigkeit steigt. Meine Frau zog sich eine Jacke an, während ich darauf verzichtete und sie im Rucksack ließ.
Im Herzen der Schlucht
Der Weg begann breit, wurde aber im Verlauf immer schmaler. Wir passierten eine Inschrift und waren von der beeindruckenden Umgebung begeistert. Einige Steine waren im Laufe der Jahre ausgehöhlt worden, und es stand Wasser darin. Ansonsten war der Weg gut begehbar und nicht rutschig. Irgenswann war der Raum zwischen den Felswänden schließlich nur noch einen Meter breit.
Wir sind immer gut ausgerüstet unterwegs, tragen Wanderschuhe und waren daher gut auf schwierigere Passagen vorbereitet. Manchmal war meine helfende Hand für meine Frau notwendig, um schwierige Abschnitte zu bewältigen. Aber genau das macht für uns den Reiz aus – gemeinsam Abenteuer zu erleben. Der Canyon erstreckte sich nur über ein paar hundert Meter, und zum Schluss mussten wir eine ca. 2 Meter hohe Felswand überwinden.
Rückkehr ins Tageslicht
Nach dieser aufregenden Erfahrung erreichten wir wieder das Tageslicht und stiegen in Serpentinen den restlichen Weg hinauf. Wie vermutet, kamen wir an der Brücke wieder heraus, die wir zu Beginn der Wanderung überquert hatten. Zurück beim Wohnmobil zeigte das Thermometer 16 Grad an. Die starke Sonne ließ es jedoch viel wärmer erscheinen, und wir kamen sogar ins Schwitzen.
Es war mittlerweile 15 Uhr, und wir beschlossen, unseren zweiten geplanten Stopp des Tages – eine alte Mine in der Nähe von Mazarron – auf einen anderen Tag zu verschieben. Andere Camper hatten uns geraten, dafür etwa 3 Stunden einzuplanen. Da die Sonne bereits um 17:45 Uhr untergeht, hätte die verbleibende Zeit mit Tageslicht nicht gereicht.
Wie gut können wir mit dem Wohnmobil an unser Vorzelt heranfahren?
Zurück am Campingplatz wartete eine weitere Herausforderung auf uns: Das Dometic Kampa Rally Air Pro DA, unser Vorzelt, blieb natürlich stehen, während wir mit dem Wohnmobil unterwegs waren und wir mussten nun schauen, wie wir wieder punktgenau „andocken“ können. Alles halb so wild. Es erforderte nur eine minimale Korrektur und schon stand unser Fahrzeug wieder wie zuvor. Das gibt einen weiteren Pluspunkt für diesen Stellplatz. Man kann seine Parzelle problemlos verlassen und wieder befahren.
Das war unser kleines Abenteuer im Canyon Estrecho de la Arboleja. Wir hoffen, euch hat unser Erlebnisbericht gefallen, und vielleicht habt ihr selbst Lust, diesen wunderschönen Ort zu erkunden.
Bis bald Ute und Jochen