Reisen, Abschiede und die letzten Handgriffe vor dem Start
Ein neues Kapitel in unserem Leben steht bevor – ein Leben im Wohnmobil auf unbestimmte Zeit. Wir haben unsere letzten Arbeitstage hinter uns gelassen und stehen nun an der Schwelle zu einer aufregenden Reise im Wohnmobil. Diese Tage vor unserem Abreisedatum waren von einer Mischung aus Emotionen geprägt – Abschiede von vertrauten Arbeitsplätzen, Vorfreude auf das, was kommen mag, und eine gewisse Anspannung angesichts der bevorstehenden Veränderungen. In diesem ausführlichen Blogartikel möchten wir euch an unseren Erlebnissen und Gedanken teilhaben lassen – von der herzlichen Verabschiedung im Betrieb bis hin zu den letzten Handgriffen in unserem rollenden Zuhause.
Ein herzlicher Abschied: Dankbarkeit und Vorfreude
Die letzten Tage in der Arbeit waren teilweise mit herzlichen Momenten des Abschieds gefüllt. Unsere Kollegen hatten eine Überraschung für uns vorbereitet, die unsere Herzen berührte. Mir wurde eine liebevoll gestaltete Abschiedskarte mit zahlreichen Unterschriften und eine Spardose, gefüllt mit Geld und guten Wünschen, überreicht. Diese Geste wird uns nicht nur finanziell unterstützen, sondern erinnert uns auch daran, wie sehr unsere Kollegen hinter uns stehen. Meine Frau wurde von zwei Kolleginnen mit je einer Flasche Wein/ Sekt und einem kleinen Geschenk bedacht. Besonders gefreut hat sie, dass sich auch Kollegen aus anderen Abteilungen verabschiedet haben und beteuerten, die zukünftige Zusammenarbeit zu vermissen.
Ebenfalls bewegend war der Abschied von meinen Vorgesetzten. Ein Präsentkorb mit Köstlichkeiten und eine persönliche Ansprache zeugten von ihrer Wertschätzung und Anerkennung für meinen Mut, mit 56 Jahren in den Ruhestand zu gehen und diese Reise anzutreten. Dabei erfuhr ich, dass unser Entschluss, in jungen Jahren in den Ruhestand zu treten, eine Seltenheit ist. Man habe in den letzten Jahre schon so manchen Mitarbeiter eher in den Ruhestand verabschieden dürfen, aber dass sich das jemand mit 56 Jahren traut, haben sie noch nicht erlebt. Die Tatsache, dass wir Neuland betreten und etwas Ungewöhnliches wagen, erfüllt uns mit Stolz und Vorfreude.
Technische Hürden und unerwartete Wendungen
Während wir uns auf das große Abenteuer vorbereiteten, standen nicht nur emotionale Abschiede auf dem Programm, sondern auch technische Herausforderungen. Unsere Wahl, das Fahrwerk unseres Wohnmobils Hymer ML-T 620 mit zwei zusätzlichen Blattfedern bei der Firma Strössner zu optimieren, sollte für eine angenehmere Fahrt auf den Straßen sorgen. Glücklicherweise wurden diese Arbeiten rechtzeitig abgeschlossen, und wir können nun beruhigt unserem Reisebeginn entgegenblicken.
Doch nicht alle Vorbereitungen verliefen reibungslos. Unsere Anfrage an die Firma Goldschmitt bezüglich einer Luftfederung blieb zunächst unbeantwortet. Erst nach zwei langen Monaten erhielten wir endlich eine Antwort. Leider war dieser Zeitpunkt zu spät, um noch vor unserer Abreise eine solche Luftfederung einbauen zu lassen. Dieses Missverständnis lehrte uns Geduld und Flexibilität – Tugenden, die auf unserer Reise sicherlich noch öfter gefragt sein werden.
Sicherheit geht vor: Die Bedeutung einer Alarmanlage
Die Sicherheit ist ein essentielles Anliegen, insbesondere wenn man für Monate oder sogar Jahre im Wohnmobil unterwegs ist. Daher war für uns der Einbau einer Alarmanlage eine Selbstverständlichkeit. Eine solche Vorkehrung gibt uns das Gefühl von Geborgenheit, egal in welcher Umgebung wir uns gerade befinden. Dennoch waren wir überrascht, dass wir ganze zwei Monate auf den Einbau der Alarmanlage warten müssten. Wir sind uns bewusst, dass Sicherheit Zeit in Anspruch nehmen kann, doch die Geduld und Vorfreude auf die Vollendung dieser Vorbereitung waren gleichermaßen präsent.
Die Situation erinnert uns daran, dass unsere Reise bzw. Leben im Wohnmobil ein stetiger Prozess ist, der sich an die Gegebenheiten anpasst. Daher haben wir beschlossen, das Thema Alarmanlage vorerst aufzuschieben. Wer weiß, vielleicht lassen wir sie auf der Reise einbauen, wenn wir an einem Ort sind, an dem dies ohne Verzögerungen möglich ist. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind in unserem neuen Lebensstil von unschätzbarem Wert.
Die Kunst des Packens: Von Kleidung bis zur Winterausstattung
Das Einräumen des Wohnmobils stellt sich als eine Aufgabe mit vielen Facetten dar. Die Entscheidung, welche Kleidungsstücke mit auf die Reise genommen werden sollen, erwies sich als komplexer Prozess. Wie viele lange Hosen sind notwendig? Reichen zwei oder sollten es lieber vier sein? Die Überlegungen reichen von praktischer Outdoor-Kleidung bis hin zur Garnitur Winterkleidung. Auch wenn der Anfang unsers Ziel die warmen Gefilde Andalusiens in Spanien sind, haben wir uns entschieden, Winterkleidung einzupacken. Die Durchschnittstemperaturen mögen angenehm sein, dennoch möchten wir für alle Eventualitäten gewappnet sein. Doch beim Leben im Wohnmobil wissen wir heute noch nicht wo es uns hintreibt.
Nachhaltigkeit auf Reisen: Unsere besondere Toilettenlösung
Ein besonderes Anliegen auf unserer Reise ist die Nachhaltigkeit. Uns war es wichtig, eine ökologische Toilettenlösung zu finden, die unsere ökologische Fußabdruck minimiert. Die Entscheidung fiel auf eine OGO Trockentrenntoilette, die nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch praktisch im Wohnmobil integriert werden konnte. Für diese Toilette verwenden wir Kokosziegel, um eine trockene und geruchsfreie Entsorgung zu gewährleisten. Auch für das Toilettenpapier haben wir eine geeignete Lösung gefunden, um unsere Umweltauswirkungen gering zu halten.
Ein Gewichtiger Fortschritt: Der Einbau des Gastanks
Besonders freut uns der Einbau des Gastanks, der uns ermöglicht, unterwegs ohne Probleme an den Tankstellen Gas nachzufüllen. Dieser Fortschritt hat nicht nur praktische Vorteile, sondern auch positive Auswirkungen auf das Gewicht unseres Wohnmobils. Mit dem Einbau des Gastanks entfallen die zwei Gasflaschen, die zuvor in der Heckgarage verstaut waren. Stattdessen wurde der Gastank kurz hinter der Fahrertür unter dem Fahrzeug verbaut. Diese Neuerung bringt eine ausgeglichene Gewichtsverteilung mit sich und trägt somit zu einer verbesserten Fahrstabilität bei.
Verkauf der Autos: Platz für Neues
Gerade noch rechtzeitig bevor es losgeht, konnten wir unsere zwei Autos verkaufen. Das Geld dafür brauchen wir zwar nicht fürs Reisebudget, aber es macht keinen Sinn, die Autos ein oder zwei Jahre in der Garage stehen zu lassen. Dadurch werden sie nicht besser und verlieren auch an Wert. Mit dem Verkauf schaffen wir nicht nur Platz für Neues, sondern geben anderen die Möglichkeit, Freude an unseren Fahrzeugen zu haben.
Dokumente und Briefkasten: Organisatorische Vorkehrungen
Wir haben alle wichtigen Dokumente wie Ausweis, Reisepass, Führerschein, Fahrzeugpapiere kopiert und zusätzlich digital abgespeichert. Auch das Thema Briefkasten haben wir geklärt sowie Vollmachten ausgestellt mit einer Kopie vom Personalausweis, sollte wichtige Post kommen. Diese organisatorischen Vorkehrungen geben uns die Gewissheit, dass wir auch während unserer Reise gut auf wichtige Unterlagen und Post zugreifen können.
Vorbereitung der Wohnung und der Küchenvorräte
Während wir uns auf das Leben im Wohnmobil vorbereiten, gilt es auch, unsere Wohnung zurückzulassen. Das bedeutet nicht nur Abschied von vertrauten Räumen, sondern auch die Vorbereitung der Wohnung für unsere Abwesenheit. Wir haben uns Zeit genommen, um die Wohnung ordentlich zu hinterlassen, Pflanzen versorgt und alles Notwendige für unsere Abwesenheit arrangiert. Zudem haben wir unsere Küchenvorräte durchgesehen und aussortiert. Einige Dinge können wir mitnehmen, andere werden wir weitergeben oder spenden. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und nur das mitnehmen sollten, was uns auf unserer Reise wirklich begleiten soll.
Konnektivität unterwegs: Digitale Vorbereitungen für das Leben im Wohnmobil
Da wir nicht wissen, wie die Versorgung mit dem Internet unterwegs sein wird, haben wir unsere technologischen Begleiter für die Reise vorbereitet. Unser Laptop wurde mit den neuesten Updates versorgt, um reibungslose Funktionalität sicherzustellen. Auch unsere Handys und das Tablet wurden für die große Reise optimiert. Besonders angetan sind wir von den Möglichkeiten verschiedener Apps zum Offline Navigieren. Apps wie Park4Night, Camping-app.eu und Camping by POIbase wurden heruntergeladen, um möglichst ohne Internetverbindung navigieren zu können und geeignete Stellplätze zu finden. Auf unserer Reise werden wir herausfinden welche Apps davon für uns am besten beeignet sind.
Fazit: Vorfreude, Herausforderungen und die Reise ins Unbekannte
Während die letzten Handgriffe getan werden und der Abschied von unserer bisherigen Routine emotional war, schauen wir mit einer Mischung aus Vorfreude und Respekt auf das, was vor uns liegt. Unser Leben im Wohnmobil verspricht Abenteuer, Herausforderungen und eine Fülle von unvergesslichen Momenten. Von technischen Optimierungen bis hin zur Auswahl der richtigen Kleidung – jeder Schritt, den wir unternehmen, ist Teil dieses aufregenden Kapitels in unserem Leben. Wir werden euch weiterhin auf dem Laufenden halten und freuen uns darauf, unsere Erfahrungen und Entdeckungen mit euch zu teilen. Lasst uns gemeinsam dieses Abenteuer in Angriff nehmen und die Welt erkunden – sowohl die ferne als auch die in uns selbst.